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WIEN: Weihbischof von vorgestern

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Weihbischof von vorgestern

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    Gerhard Maria Wagner
    Gerhard Maria Wagner Foto: FOTO dpa

    (dpa) Österreichs Katholiken sind einiges gewohnt: Den angeblich pädophilen Kardinal Hermann Groër oder den ehemaligen ultrakonservativen Sankt Pöltner Bischof Kurt Krenn. Nun löst die Ernennung des im theologischen Vorgestern verhafteten Priesters Gerhard Wagner zum Weihbischof von Linz erneut massive Kritik aus. Der 54-jährige Geistliche machte unter anderem mit Satanismus-Vorwürfen an „Harry-Potter“-Autorin J. K. Rowling von sich reden. In der Kirche gilt der Pfarrer im oberösterreichischen Windischgarsten als Rom-treuer Theologe.

    „Ich wollte schon mit acht Jahren Pfarrer werden“, sagte Wagner in einem Video-Interview mit dem katholischen Nachrichtendienst kath.net. Er studierte Theologie in Linz, danach an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, wo er 1978 zum Priester geweiht wurde. Wagner beeindruckten die jesuitischen Professoren, die in Übereinstimmung mit bescheidenem Leben die christliche Botschaft verkünden.

    Auch sein Dogmatikstudium in den 1980er Jahren dürfte den kernigen Geistlichen geprägt haben. „Wenn wir zu viel an der Kirche herumdoktern, wenn uns letztlich immer wieder zu viel an der Kirche auffällt, dann haben wir oft nicht verstanden, dass es um Christus geht“, sagte Wagner – eine Aussage, die wohl an jene liberalen Katholiken gerichtet war, die für Frauen und Verheiratete als Priester oder für die kirchliche Anerkennung von Homosexuellen kämpfen. In die Schlagzeilen geriet Wagner mit seinen Aussagen zu den „Harry-Potter“-Romanen von Joanne K. Rowling. Darin gehe es um „Magie und Zauberei“, zitierten österreichische Medien Wagners Pfarrbrief vom November 2000. „Und wenn man das mit dem Glauben konfrontiert, auch mit dem, was in verschiedenen Texten der Heiligen Schrift geschrieben steht, ist das ein Werk des Satans.“

    Strikte Moralvorstellungen standen auch hinter den Aussagen zum Wirbelsturm „Katrina“, den er als göttliche Strafe für das „amoralische“ New Orleans darstellte. „Der Hurrikan „Katrina“ hat in New Orleans nicht nur Nachtclubs und Bordelle vernichtet, sondern auch alle fünf (!) Abtreibungskliniken (bei nur 485 000 Einwohnern)“, schrieb Wagner. „Wussten Sie, dass zwei Tage danach die Homo-Verbände im französischen Viertel eine Parade von 125 000 Homosexuellen geplant hatten?“

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