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Ombudsleute helfen Lesern, die Presse zu demystifizieren

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Ombudsleute helfen Lesern, die Presse zu demystifizieren

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    Medien-Ombudsleute: (hinten v. links) Hans-Joachim Wölk („Wetzlarer Zeitung“), Reinhard Oldeweme („Freie Presse“, Chemnitz), Jörg Tuschhoff („Westfälische Rundschau“, Dortmund), Andreas Bahner („Rheinpfalz“, Ludwigshafen), (vorne v.l.) Kerstin Dolde („Frankenpost“, Hof), Anton Sahlender („Main-Post“) und „Geburtshelferin“ Janina Führ („Presserat“, Berlin).
    Medien-Ombudsleute: (hinten v. links) Hans-Joachim Wölk („Wetzlarer Zeitung“), Reinhard Oldeweme („Freie Presse“, Chemnitz), Jörg Tuschhoff („Westfälische Rundschau“, Dortmund), Andreas Bahner („Rheinpfalz“, Ludwigshafen), (vorne v.l.) Kerstin Dolde („Frankenpost“, Hof), Anton Sahlender („Main-Post“) und „Geburtshelferin“ Janina Führ („Presserat“, Berlin). Foto: Foto: Hermann Kauper (Frankenpost)

    Ich berichte heute in eigener Sache. Des besseren Verständnisses wegen beginne ich mit einigen Sätzen über die Medien-Selbstkontrolle, die zur Wahrung der Unabhängigkeit notwendig ist. Die ginge verloren, würden etwa staatliche Stellen Medien kontrollieren. Um ihrer Freiheit willen drängt es sich auf, dass die Kontrolle aus Verlagen und Medienhäusern selbst kommt. Eine bessere Alternative ist nicht sichtbar.

    Folglich gibt es als Beschwerdestelle für Leser von Printmedien den Deutschen Presserat, getragen von den Bundesverbänden der Zeitungs- und Zeitschriftenverleger, dazu von den Journalistenverbänden.

    Aber es existiert eine weitere, weltweit verbreitete Selbstkontrolle. Es sind fast 100 Presse-Ombudsleute einzelner Medien. Zu ihnen zähle auch ich in meiner Rolle als Leseranwalt. Viele Jahre war ich bundesweit der Einzige. Aber in den letzten Jahren habe ich Kolleginnen und Kollegen in anderen Medienhäusern bekommen – gegenwärtig noch acht. Sie sind Anwälte der Leserschaft, damit auch der Pressefreiheit. Sie achten auf Einhaltung gesetzlicher und berufsethischer Standards. Sie fördern die Diskussion über Leistungen und Fehlleistungen in den Redaktionen und machen diese den Lesern transparent, ebenso wie Grundlagen journalistischer Arbeit.

    Nun haben wir bei einem Treffen im Hause der „Frankenpost“ in Hof (siehe Foto), an dem sechs Ombudsleute teilnahmen, eine Vereinigung der deutschen Medien-Ombudsleute ins Leben gerufen. Hilfe gewährte in dieser „Geburtsstunde“ Janina Führ, Juristin beim Deutschen Presserat. Als Dienstältester habe die Ehre, nun Sprecher der Vereinigung zu sein. Die Ombudsleute, die auch Leseranwalt oder Leserobmann heißen, wollen sich gegenseitig mit ihren Erfahrungen unterstützen. Sie werben aber auch dafür, dass mehr Medien solche Vermittler benennen.

    Studien aus den USA zeigen, dass sich Ombudsleute positiv auf Glaubwürdigkeit und Qualität der Zeitung auswirken. Oder – so schrieb Brent Cunningham vom Columbia Journalism Review – „sie helfen, die Presse für Durchschnittsleser zu demystifizieren“. – Aber urteilen Sie selbst.

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