Mit Freiwilligkeit hat man bisher einen Rückgang von 64 Prozent erreicht. Warum bedarf es dann eines Gesetzes? Sicher muss man nicht alles in Plastik verpacken. Aber ob wir wollen oder nicht, ohne Plastik geht es in vielen Bereichen nicht. Hundekotbeutel aus Papier? Wie sieht eine wasserdichte Verpackung aus? Woraus bestehen der gelbe und der Restmüllsack? Verpackung von Baumaterial, Dampfbremsfolie der Wärmedämmung, Dicht- und Quellbänder, Einfriertüten, -boxen, -beutel, Frischhaltebeutel, Speiseeisverpackung, OP-Schutzhauben und -handschuhe, und vieles mehr wird nicht ohne Plastik auskommen. Es sei denn, wir wollen zurück ins Mittelalter. Plastik ist einwandfrei thermisch entsorgbar, wenn es nur im gelben Sack auch dort landet, wohin es soll. Wohin mit dem verschmutzten Verpackungspapier? Die Altpapiersammlung und die blaue Tonne wollen es nicht. Wie viele Bäume müssen für die Herstellung von Papiertüten gefällt und importiert werden? Man kann alles auf die Spitze treiben. Wattestäbchen aus Holz werden die Welt auch nicht mehr retten. Denn was man heute verbietet, muss durch etwas anderes ersetzt werden – mit garantiert anderen Nachteilen. Unsere Wissenschaftler werden es schaffen, einen biologisch abbaubaren wasserfesten Stoff zu entwickeln, der dann nicht mehr Plastik heißt.
Herbert Stapff, 97074 Würzburg