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Seltsame Interessenkoalitionen bilden sich

Leserbriefe

Seltsame Interessenkoalitionen bilden sich

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    Wie in der westlichen Berichterstattung obligatorisch, wird in dem Artikel das bekannte Lied vom „unschuldigen Opfer Nato“ gesungen. Das zugrunde liegende Argumentationsmuster erinnert frappant an die Nachrüstungsdebatte der 70er und 80er Jahre. Möglich, dass die russische Blockade der Meerenge von Kertsch einer ukrainischen Provokation folgte. Genaues weiß man als Otto Normalo nicht. Fakt scheint zu sein, dass die inzwischen beendete russische Aktion, die ukrainische Schwerindustrie im Donbas direkt getroffen hätte, mit den Folgen einer weiteren Destabilisierung der Ostukraine. Russland versucht hier, seine strategischen Interessen gegenüber den westlichen Staaten zu verbessern, erlebt es doch seit dem Ende des Warschauer Pakts eine zunehmende Einkreisungspolitik der Nato. Die Okkupation der Krim und deren aktuelle Aufrüstung, die Erhöhung der Militärpräsenz im Raum Kaliningrad, in Abchasien und Südossetien und die Kooperation mit Armenien und Weißrussland sind Ausdruck dieser Einkreisungsangst. Für die Nato wäre es nun ein Leichtes, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sie bräuchte nur, mit Einverständnis ihres Mitglieds Türkei, den Bosporus für russische (Kriegs-)Schiffe zu sperren, mit negativen Folgen für das Syrienengagement Russlands. Seltsamerweise ist die Türkei gegen eine solche Sperrung, obwohl dies Assad schaden würde. Aber, da gibt es ja auch ökonomische Interessen, die dem im Wege stehen. So geht der Poker weiter und seltsame Interessenskoalitionen bilden sich. Ein wahrhaft kompliziertes Geflecht.

    Georg Hanna-Keller, 97270 Kist

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