Ja, Deutschland ist ein absolut überreguliertes Land, das in einer wuchernden Bürokratie in vielerlei Hinsicht gefesselt ist. Trotzdem lässt sich mit diesem Argument nicht begründen, warum eine Gesetzeslücke wie beim Handel mit Flensburger Punkten nicht geschlossen werden muss. Denn Anbieter, die über "Strohmänner" massiven Verkehrssündern den Führerschein "retten", handeln schlichtweg kriminell.
Dass beide Seiten mit diesem illegalen Trick heute immer noch durchkommen, ist eigentlich ein Witz. Aber gerade wenn Blitzerfotos nicht eindeutig sind und sich Strohmann und Raser ähneln, fällt der Schwindel oft nicht auf. Was aber tatsächlich ein Problem ist: Es gibt bisher noch nicht einmal eine rechtliche Handhabe gegen das Vorgehen von Punktehändlern und Verkehrsrowdys.
Punktehandel ist kein Kavaliersdelikt
Insofern wäre es höchste Zeit, dass diese Gesetzeslücke geschlossen wird. Denn damit ist wenigstens klar, dass Punktehandel kein Kavaliersdelikt in einer rechtlichen Grauzone ist. Ob damit die Deals mit Flensburger Punkten zu stoppen sind, bleibt trotzdem offen. Denn aufgrund der aufwendigen Überprüfung solcher Fälle werden auch nach einer rechtlichen Handhabe viele mit der Trickserei durchkommen. Denn es mangelt Bußgeldbehörden schlichtweg an Personal, um jeden Fall genau zu überprüfen.