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PARIS/TUNIS/KUWAIT: Blutiger Freitag: Viele Tote bei Anschlägen

PARIS/TUNIS/KUWAIT

Blutiger Freitag: Viele Tote bei Anschlägen

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    Bei Terroranschlägen innerhalb weniger Stunden sind am Freitag in mehreren Ländern etwa 40 Menschen gestorben. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

    • Tunesien: Bei einem Angriff auf ein Touristenhotel an der Mittelmeerküste kamen 37 Menschen ums Leben,wie die staatliche Nachrichtenagentur Tap meldete. Auch Deutsche sollen darunter sein. Wer hinter dem Attentat steckt, war zunächst unklar.
    • Frankreich: Knapp ein halbes Jahr nach den Mordanschlägen von Paris wird das Land erneut von einem islamistischen Attentat erschüttert. Nach einem Überfall auf ein Werk für Industriegase in der Nähe von Lyon am Freitag wurde die Leiche eines enthaupteten Mannes entdeckt. Mindestens zwei Menschen wurden nach Angaben der Behörden zudem leicht verletzt. Die Polizei nahm einen 35-jährigen Mann fest, der Kontakt zur radikalislamischen Szene haben soll.
    • Kuwait: Bei einer Explosion nahe einer schiitischen Moschee sind in Kuwait laut Augenzeugen acht Menschen getötet worden. Nach Angaben der offiziellen Nachrichtenagentur Kuna kam es während des Freitagsgebets zur Detonation. Weitere Einzelheiten und Hintergründe waren zunächst nicht bekannt.
    • Kobane: Auch im Lichte des Terrors ist der Überraschungsangriff der Miliz Islamischer Staat (IS) am Donnerstag auf die nordsyrische Stadt Kobane zu sehen. Bei mindestens drei Selbstmordattentaten der Extremisten und Gefechten mit kurdischen Einheiten sollen insgesamt 49 Menschen getötet worden sein.

    Den Würzburger Terrorismus-Experten Peter Neumann überrascht der neuerliche islamistische Terror nicht: "Ich glaube, es wird noch weitere Anschläge geben. Das wird die Geschichte des Jahres 2015 sein",

    . An ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen der Attentäter von Sousse und Lyon glaubt er allerdings nicht. "Ich denke, die Terroristen haben weitgehend unabhängig voneinander gehandelt", sagte er nun nach den Anschlägen vom Freitag im Gespräch mit der Redaktion. Ein Zufall sei die zeitliche Nähe der Anschläge dennoch nicht: Am Montag ist der erste Jahrestag des vom IS ausgerufenen Kalifats in Syrien und im Irak.

    Dafür, dass die Terroristen nun in Tunesien zuschlugen, hat Neumann eine Erklärung: "Die meisten ausländischen Kämpfer des IS sind Tunesier. Wir schätzen die Zahl auf 3000." Hinzu kämen die offenen Grenzen zu Libyen, über die die Islamisten ungehindert nach Tunesien zurückkehren können. Dem beliebten Urlaubsland sagt er eine düstere Entwicklung voraus: "Was den Terror angeht, kommt auf Tunesien noch mehr zu", glaubt er.

    Auch in Europa warnt Neumann vor weiteren Anschlägen. Bereits im September habe es einen Aufruf des IS an seine Anhänger in Europa gegeben, indem ihnen freie Hand gewährt wurde. „Darin hieß es, dass sie nun tun können was sie wollen“, so Neumann.

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