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BERLIN: Die Super-Nanny macht für die SPD Wahlkampf

BERLIN

Die Super-Nanny macht für die SPD Wahlkampf

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    Die Super-Nanny Katharina Saalfrank.
    Die Super-Nanny Katharina Saalfrank.

    Die Witzchen, die jetzt in Berlin die Runde machen, liegen ja auf der Hand: Peter Zwegat zum Beispiel, RTL-Schuldnerberater, könne doch getreu seinem Motto „Raus aus den Schulden“ auch für die SPD in den Wahlkampf ziehen – Finanzminister Peer Steinbrück werde Unterstützung brauchen.

    „Nein“, konterte gestern SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, „das haben wir nicht vor“. Katharina Saalfrank, bundesweit bekannt als die „RTL-Super-Nanny“, soll vorerst der einzige prominente Wahlkampf-Schachzug bleiben. Trotzdem noch ein Witzchen: Streiten, Hauen, Schreien und Trösten, also all das, was die Diplom-Pädagogin in ihrer Sendung erlebt, passt auch irgendwie zum Zustand der SPD in den letzten Monaten, so Beobachter.

    Selten so gelacht. Kaum wurde bekannt, dass die telegene Erziehungsberaterin den Genossen bis zur Wahl bei acht Veranstaltungen zum Thema Bildung und Familie unter die Arme greifen will, steht offenbar das Telefon im Willy-Brandt-Haus nicht mehr still: Fast jeder Ortsverein möchte Saalfrank für einen Auftritt engagieren. 100 Anfragen gab es bereits innerhalb weniger Stunden.

    Die Fernsehfrau, so das Kalkül, wird das schaffen, was den Genossen momentan nicht so richtig gelingen will: Wähler anziehen. Sie sei keine Politikerin, sondern ein „politischer Mensch“, beteuerte Saalfrank gestern bei ihrer Präsentation. Immerhin ist sie schon zwölf Jahre in der SPD, geködert und überzeugt wurde sie nach eigenen Angaben von Gerhard Schröder, von dessen Reform-Politik sowie seinem Engagement für die Schwächeren in der Gesellschaft. Schade nur, dass nicht jeder in der SPD das so sieht.

    Politik, so die „Super-Nanny“ weiter, sei für sie nur etwas Abstraktes, sie könne sich deshalb auch nicht vorstellen, die Rollen zu tauschen. „Ich gehöre nicht dem Schattenkabinett an und habe es auch nicht vor“, wies Saalfrank Spekulationen zurück, sie schiele sogar auf das Familienministerium nach der Wahl.

    Fest steht: Der Frau aus dem Fernsehen glauben die Leute augenscheinlich eher, dass sie weiß, wovon sie redet, und dass sie weiß, was Familien brauchen. Die 37-Jährige bringe ja schließlich auch „eine unglaubliche Kompetenz“ mit, lobte General Heil überschwenglich.

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