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WASHINGTON/SANAA: El Kaida droht mit neuer Gewalt

WASHINGTON/SANAA

El Kaida droht mit neuer Gewalt

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    „Ihr werdet bekommen, was ihr fürchtet“, heißt es in der Internet-Botschaft, die amerikanische Anti-Terror-Ermittler nach US-Medienberichten vom Dienstag für glaubwürdig halten. US-Präsident Barack Obama unterstrich derweil seine Entschlossenheit, internationale Terrorgruppen ungeachtet ihres Aufenthaltsorts ohne Zögern zerschlagen zu wollen.

    „Wir werden Euch mit Dingen treffen, von denen ihr nichts wisst, weil ihr tötet und deshalb getötet werdet. Unsere Rache ist nahe“, zitierte das auf Terrorismus spezialisierte IntelCenter nahe Washington aus der am Montag veröffentlichten Mitteilung. Selbstmordattentäter stünden bereit. Der Botschaft des im Jemen ansässigen Regionalzweiges der Organisation „El Kaida auf der arabischen Halbinsel“ war ein Foto des 23 Jahre alten, aus Nigeria stammenden Attentäters Umar Farouk Abdulmutallab beigefügt.

    Aus Kreisen des US-Geheimdienstes CIA war zu erfahren, dass die Eröffnung einer „dritten Front“ im Jemen nach dem Irak und Afghanistan in Washington „große Sorgen“ bereitet. Der Nigerianer Abdulmutallab war nach Angaben jemenitischer Regierungsstellen für den Anschlag auf die US-Passagiermaschine vom August bis Dezember in einem Terrorcamp der El Kaida nahe der jemenitischen Hauptstadt Sanaa für den Umgang mit Sprengstoff ausgebildet worden.

    Schon vor sieben Jahren hatte die CIA auf den aufkeimenden El-Kaida-Terror auf der Arabischen Halbinsel aufmerksam gemacht. Mit einer von einer Drohne abgefeuerten Rakete trafen CIA-Spezialisten einen durch die Rub-al-Chali-Wüste rasenden Geländewagen. Sechs Terroristen starben. Einer der Getöteten war Abu Ali, früherer Leibwächter von Terrorchef Osama Bin Laden. „Der Zwischenfall war das Zeichen für den Beginn der Regional-Al-Qaida im Jemen“, erläuterte ein CIA-Mann ddp in Washington.

    Ähnlich wie an der afghanisch-pakistanischen Grenze setzten sich die Gefolgsleute von Bin Laden im politisch zerrütteten Jemen nach und nach fest. In den Camps in den unzugänglichen Gebirgen und Steinwüsten werden nach CIA-Informationen immer mehr Terroristen ausgebildet.

    US-Präsident Barack Obama hat jetzt befohlen, diese Camps genauso wie die entsprechenden Einrichtungen in Pakistan mit Drohnen anzugreifen. „Die jemenitische Regierung hat ihr Einverständnis dazu erklärt“, erläuterte ein CIA-Mann.

    Vor anderthalb Wochen wurden im Jemen Terror-Camps der El Kaida mit amerikanischen Marschflugkörpern angegriffen. Es sollen 120 Menschen ums Leben gekommen sein. Der versuchte Anschlag auf die US-Passagiermaschine beim Landeanflug auf Detroit sei dafür die Vergeltung gewesen, hieß es im Bekenntnis von El Kaida zu dem Attentat.

    Unterdessen gibt es Hinweise darauf, dass ehemalige Guantánamo- Häftlinge an der Planung des Anschlags beteiligt waren. Zwei von insgesamt vermutlich vier Drahtziehern des Anschlages sollen einem Bericht des US-Senders ABC zufolge Ex-Insassen des Gefangenenlagers auf Kuba sein. Die aus Saudi-Arabien stammenden Häftlinge seien Anfang November 2007 an ihr Heimatland überstellt worden. Beide hätten später Führungsrollen im Terrornetz El Kaida im Jemen übernommen.

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