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INNSBRUCK/MÜNCHEN: Ergreifender Abschied von den Lawinenopfern

INNSBRUCK/MÜNCHEN

Ergreifender Abschied von den Lawinenopfern

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    "Diese Tragödie bewegt ganz Österreich", versicherte der österreichische Bundeskanzler Viktor Klima gestern den Angehörigen und Rettungsmannschaften in der Wiltener Stiftskirche in Innsbruck. Bei dem Lawinenunglück in Galtür und Valzur waren 38 Menschen ums Leben gekommen, darunter 21 deutsche Urlauber. Alle öffentlichen Gebäude in Tirol waren schwarz beflaggt. Die Kirchenglocken des Landes läuteten vor Beginn des Gottesdienstes zehn Minuten. "Österreich wird den Betroffenen der Katastrophe bald helfen", betonte Klima bei dem ökumenischen Trauergottesdienst.

    Von deutscher Seite war Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe angereist. Die Bundesregierung wurde vertreten durch den Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Walter Kolbow. Er drückte sein Mitgefühl für die Opfer und die Hinterbliebenen aus. Gegenüber dieser Zeitung sagte Kolbow, die Hilfe der Bundeswehr, die Großraumhubschrauber zur Verfügung gestellt hatte, sei sehr gewürdigt worden. Mitglieder der Rettungsmannschaften zündeten während der Trauerfeier für jedes Opfer eine Kerze an, als deren Namen unter dem Geläut der Totenglocke vorgelesen wurden. Im Kreuzgang des Stiftes waren 16 Särge aufgestellt. Die Toten aus Galtür sollen am Dienstag in ihrem Heimatort bestattet werden.

    Die Lawinenopfer aus den Niederlanden waren von ihren Angehörigen direkt in ihre Heimat überführt worden. Als letztes Opfer wurde am Samstag ein zehnjähriges Mädchen aus Heiningen (Baden-Württemberg) in Galtür tot geborgen. Auch ihre Familie war in den Schneemassen gestorben. Tirols Landeshauptmann (Ministerpräsident) Wendelin Weingärtner würdigte die Leistung der Ärzte unter den Urlaubern des Unglücksortes Galtür: "Ohne die Hilfe der ausländischen Ärzte müßten wir heute noch mehr Tote beklagen". Unterdessen entspannte sich die Lawinensituation im gesamten Alpenraum, viele gesperrte Straßen wurden wieder geöffnet. Neue Lawinen gingen am Sonntag im schweizerischen Wallis und am Samstag im Allgäu nieder. Menschen wurden nicht vermißt. Trotz der verheerenden Lawinenabgänge strömten zum Bettenwechsel am Wochenende Tausende Urlauber in die Skigebiete. Indes ruhte der Wintersport in Galtür. Es sei nun Zeit "zu trauern und die Toten zu Grabe zu tragen", sagte Bürgermeister Anton Mattle. Viele Urlauber wollten in andere Ferienorte des Paznauntals reisen. Am Samstag war die Straße dorthin für wenige Stunden geöffnet worden. Auch in der Schweiz wurden viele Straßensperren aufgehoben. Die Zufahrtsstraße zum Skiort Grindelwald wurde am Sonntag für einige Stunden geöffnet.

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