Da ist sie, die größte Kamera der Welt. Für ein Bild klettere ich in eine Maschine, die aussieht, als könnte man mit ihr zum Erdkern fahren: zwei schwarze Riesenkessel verschweißt mit rotem Stahl, überzogen mit Stoff, Kabel und Schläuchen. Drinnen, in einer engen Kammer, klappt eine Schranktür auf, die Verschlussklappe zum Objektiv. Meine Hand umschließt den Auslöser. Der Daumen drückt ab. Nichts passiert und mein Hirn fängt an zu zählen: „21, 22“. Ich werfe einen letzten Blick in den seitenrichtigen Spiegel, da steht mein Ich. Dann regnet es Licht. Der Blitz beißt zu. Er zwingt meine Augenlider nach unten. Im Bauch der Kamera flirrt jetzt die Luft.
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