(dpa) In Schlammlawinen und den Fluten angeschwollener Flüsse sind in El Salvador mindestens 125 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Einwohner des mittelamerikanischen Landes wurden nach Behördenangaben vom Montag noch vermisst. Präsident Mauricio Funes rief angesichts der Katastrophe den nationalen Notstand aus. Der starke Regen kam mit Ausläufern des Hurrikans Ida und der Kaltfront Nummer 9, die bis in den Süden Mexikos große Gebiete überschwemmten.
Ida zog indessen in den Golf von Mexiko, wo der Sturm sich leicht abschwächte. Laut dem jüngsten Bericht der Meteorologen des US-Hurrikanzentrums in Miami sollte der Wirbelsturm am Montagabend westlich der Mississippi-Mündung in den USA auf Land treffen. Dort wurde Hurrikan-Alarm ausgerufen. In Cancún an der mexikanischen Karibikküste und in Kuba löste der Wirbelsturm heftigen Regen aus. Auch wurden die berühmten weißen Strände von Cancún erneut beschädigt. Menschen kamen dem Vernehmen nach nicht zu Schaden.
In El Salvador entspannte sich die Lage am Montag leicht, die Pegel der Flüsse gingen zurück. Allein in der Hauptstadt San Salvador kamen nach Angaben der Behörden über 60 Menschen ums Leben. Das Unwetter habe zudem zahlreiche Menschen obdachlos gemacht und mindestens neun Brücken zerstört, berichtete die Zeitung „El Diario de Hoy“. Viele Häuser seien unbewohnbar, und Schlammlawinen hätten Straßen unpassierbar gemacht. Besonders hart traf es die Region zu Füßen des Vulkans Chichontepec rund 60 Kilometer östlich von San Salvador. Lokalen Zeitungsberichten zufolge wurden in der Stadt San Vicente und anderen Ortschaften mehr als 40 Einwohner von Erdrutschen getötet. Dort habe ein einziger Erdrutsch mehrere Ortschaften auf einer Länge von rund acht Kilometern zerstört oder schwer beschädigt. „In San Vicente sind einige Ortschaften völlig verschwunden“, berichtete die Online-Ausgabe von „El Diario de Hoy“. Viele Einwohner würden vermisst. Wirbelsturm Ida, der am Donnerstag vor der Küste Nicaraguas entstanden und dort an Land gegangen war, entwickelte am Montag im Golf von Mexiko Windstärken von 130 Kilometern in der Stunde. Die Meteorologen gingen davon aus, dass er sich auf dem Weg nach Norden weiter abschwächen werde.