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FRANKFURT: In Bolivien müssen viele Kinder arbeiten gehen

FRANKFURT

In Bolivien müssen viele Kinder arbeiten gehen

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    Heute ist in Deutschland der Weltkindertag. Die Vereinten Nationen wollen damit auch in der westlichen Welt auf das Schicksal von Kindern in Entwicklungsländern aufmerksam machen.
    Heute ist in Deutschland der Weltkindertag. Die Vereinten Nationen wollen damit auch in der westlichen Welt auf das Schicksal von Kindern in Entwicklungsländern aufmerksam machen. Foto: FOTO dpa

    Viele Familien sind auf das Einkommen der Kleinen angewiesen, um zu überleben. Terre des hommes und andere Hilfswerke unterstützen die arbeitenden Kinder, ihre Rechte auf angemessene Arbeitsbedingungen und Entlohnung, auf Bildung und Gesundheitsfürsorge. Während in Deutschland heute der Weltkindertag gefeiert wird, wenden sich die arbeitenden Kinder in Bolivien an die Politik: Sie tragen ihre Anliegen der Verfassunggebenden Versammlung in Sucre vor.

    Diogenes arbeitet als carretero, als Karrenschieber auf einem der größten Märkte der bolivianischen Millionenstadt Santa Cruz. Der Junge fährt Marktbesuchern ihre Einkäufe nach Hause. Sein Lohn: ein knapper Euro für vier Stunden Arbeit. Überall in Bolivien arbeiten Kinder: Sie putzen Schuhe, verkaufen Gemüse, Zeitungen oder Plastikspielzeug, putzen Autofenster, helfen den Eltern im Haushalt, auf den Äckern oder treiben das Vieh über die Weiden.

    Jedes zehnte arbeitende Kind schuftet unter miserablen Bedingungen in den Minen, den Zuckerrohr- und Paranussplantagen. Manche landen gar in der Prostitution.

    Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF fordert die Abschaffung der Kinderarbeit in Bolivien und unterstützt dabei den Plan des Arbeitsministeriums, dies allmählich zu verwirklichen. Terre des hommes nimmt eine mittlere Position ein. „Wir hoffen natürlich, dass irgendwann der Tag kommt, an dem kein Kind mehr aus wirtschaftlicher Notwendigkeit heraus arbeiten muss“, sagt die Bolivien-Koordinatorin Cristina Cardoso. „Wir können die Tatsache jedoch nicht abstreiten, dass Kinder zum Familieneinkommen beitragen müssen.“ Es sei ein Unterschied zwischen Kinderarbeit und Ausbeutung von arbeitenden Kindern.

    Für indianische Kleinbauernorganisationen gehört Arbeit selbstverständlich zum Leben und Lernen der Kinder dazu. Denn ein Kind, das das Vieh über die Weiden des Altiplano treibt, bewahrt in ihren Augen auch die indianische Kultur und schützt gleichzeitig die Umwelt. Anders dagegen Gewerkschafter und traditionelle Linke. Sie sind gegen Kinderarbeit, weil sie die Löhne drückt.

    Mehr zum Weltkindertag: www.main-family.de

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