Mieter dürfen trotz empfindlicher Nachbarn auf ihrem Balkon rauchen. Das hat das Amtsgericht Rathenow am Freitag entschieden und die Klage von Nachbarn eines Raucher-Ehepaares abgewiesen. Die Kläger aus Premnitz in Brandenburg hatten sich am Zigarettenqualm von der Etage unter ihnen gestört und waren deswegen vor Gericht gezogen. Das Rentner-Paar wollte erreichen, dass die anderen Mieter nur noch zu bestimmten Zeiten im Freien rauchen dürfen. Dafür sah Richter Peter Lanowski keine Rechtsgrundlage. Die Beeinträchtigung infolge des Rauchens der Nachbarn sei noch hinnehmbar, entschied Lanowski. Die Kläger kündigten Berufung an.
Lagerfeuer löste Kaliforniens riesigen Waldbrand aus
Ein verbotenes Lagerfeuer hat nach Behördenangaben den riesigen Wald- brand am kalifornischen Yosemite-Nationalpark ausgelöst. Ein Jäger habe in einem Waldstück ein Feuer entfacht, das dann außer Kontrolle geraten sei, teilte die US-Forstbehörde mit. In vielen Teilen Kaliforniens sind Lagerfeuer im Sommer wegen der großen Waldbrandgefahr verboten. Das sogenannte „Rim“-Feuer war am 17. August nahe des berühmten Yosemite-Nationalparks ausgebrochen. Gegen den viertgrößten Waldbrand in der Geschichte des US-Bundesstaates Kalifornien kämpften zeitweise mehr als 5000 Feuerwehrleute an. Die Flammen zerstörten eine Fläche von über 960 Quadratkilometern. Das Feuer ist inzwischen weitgehend eingedämmt.
Nach 22 Jahren in der Todeszelle: Gebürtige Berlinerin Milke frei
Nach mehr als 22 Jahren in der Todeszelle kann eine in den USA verur- teilte gebürtige Berlinerin vorerst frei- kommen. Gegen eine Kaution von umgerechnet etwa 190 000 Euro kön- ne Debra Milke (49) bis zur Fortsetzung ihres Berufungsprozesses das Gefängnis verlassen, legte eine Richterin im Bundesstaat Arizona fest. Das teilte das Gericht über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Milke war 1991 verurteilt worden, weil sie 1989 zwei Männer zur Tötung ihres vierjährigen Sohnes angestiftet ha- ben soll. „Die Beweise reichen nicht aus, und die Wahrscheinlichkeit ist nicht groß genug, dass die Angeklagte die ihr zur Last gelegten Verbrechen begangen hat“, begründete Richterin Rosa Mroz am Maricopa County Gericht ihre Entscheidung.
Weniger als ein Viertel der Minijobber zahlt Rentenbeiträge
Die zu Jahresbeginn neu eingeführte Rentenversicherungspflicht für Minijobber greift eher selten. Von rund 2,6 Millionen geringfügig Beschäftigten, die seit Jahresbeginn einen Minijob annahmen, führten Anfang August nur 23,8 Prozent Beiträge in die Rentenkasse ab. Der Rest hat sich von der Versicherungspflicht befreien lassen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Anfang des Jahres wurde für Neu-Minijobber eine Versicherungspflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung eingeführt. Man kann sich aber befreien lassen.
Katholiken überreichen Limburger Bischof Protest-Unterschriften
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat von seinen Kritikern einen Protestbrief mit rund 4400 Unterschriften überreicht bekommen. Vertreter der Frankfurter katholischen Stadtkirche übergaben das Schreiben am Freitag dem Oberhirten hinter geschlossenen Türen. „Ich denke, es ist ein guter Anfang“, sagte Christoph Hefter, der Vorsitzende der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken. Wenn es zu Veränderungen im Bistum führe, dann sei es ein sehr wertvolles Gespräch gewesen. Tebartz-van Elst wird seit längerem wegen seines Führungsstils und angeblicher Verschwendung kritisiert. Foto: Dpa