Bewaffnete Konflikte haben 2014 so viele Menschen zu Vertriebenen innerhalb ihres eigenen Landes gemacht wie wahrscheinlich nie zuvor seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Zahl der sogenannten Binnenflüchtlinge stieg nach Angaben internationaler Organisationen vom Mittwoch um elf Millionen – das sind im Schnitt 30 000 an jedem einzelnen Tag – und erreichte einen neuen traurigen Rekord von 38 Millionen Menschen. Am schlimmsten ist die Notlage in Syrien. Aber auch in der Ukraine wurden Hunderttausende durch Kämpfe aus ihren Wohngegenden vertrieben, die nun in Notunterkünften auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Gauck gedenkt der Leiden sowjetischer Kriegsgefangener
Kurz vor dem 70. Jahrestag der deutschen Kapitulation hat Bundespräsident Joachim Gauck das Gedenken an die Weltkriegsopfer aus der damaligen Sowjetunion in den Mittelpunkt gerückt. Bei einer Gedenkstunde im früheren Kriegsgefangenenlager Holte-Stukenbrock in Westfalen beklagte Gauck am Mittwoch Versäumnisse bei der Würdigung der Leiden sowjetischer Soldaten in Deutschland. Das „grauenhafte Schicksal der sowjetischen Kriegsgefangenen“ sei in Deutschland „nie angemessen ins Bewusstsein gekommen“, sagte Gauck.
Sprachpapst und Bestseller-Autor: Wolf Schneider wird 90
Auslandskorrespondent, Chefredakteur, Verlagsleiter, Talkshow-Moderator, Bestseller-Autor und Sprachpapst – das passt kaum in das Leben eines einzelnen Journalisten. Wolf Schneider hat es hinbekommen. An diesem Donnerstag feiert er seinen 90. Geburtstag. Über zu wenig öffentliche Anerkennung brauchte sich Schneider ebenfalls nicht beklagen: Für sein Lebenswerk erhielt er den Henri-Nannen-Preis, 2014 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Mit 70 zog er nach Mallorca, mit 80 nach Starnberg. Dort lebt er heute zusammen mit seiner Frau Lilo.
Von der Leyen: Aufklärung zu G36 lief nicht optimal
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat den Umgang ihres Ministeriums mit dem Problemgewehr G36 in der Amtszeit ihres Vorgängers und Parteikollegen Thomas de Maiziere kritisiert. „Man sieht doch deutlich auch, dass es lange, zu lange gebraucht hat, bis dann auch die widersprüchlichen Bewertungen (zu dem Gewehr) zusammengeführt worden sind“, sagte die Ministerin am Mittwoch nach einer Befragung im Verteidigungsausschuss. Von der Leyen hatte im April erklärt, das Gewehr habe wegen Problemen bei der Treffsicherheit keine Zukunft in der Bundeswehr.
Koalitionspoker in Israel dauert bis zuletzt – Streit um Ämter
Im Koalitionspoker in Israel hat der amtierende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bis zuletzt um eine Regierungskoalition zittern müssen. Allerdings berichteten israelische Medien am Mittwoch, Netanjahu wolle eine Kernforderung der extrem rechten Siedlerpartei erfüllen. Die Partei Das Jüdische Haus hatte ultimativ verlangt, das Justizministerium der umstrittenen Abgeordneten Ajelet Schaked zu geben. Netanjahu hatte bis Mitternacht Ortszeit (23 Uhr MESZ) Gelegenheit, eine neue Regierung zu bilden.
USA erlauben direkte Fährverbindung nach Kuba
Erstmals seit mehr als 50 Jahren soll es nach dem Willen der USA wieder eine direkte Fährverbindung nach Kuba geben. Das bestätigte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Washington. Zunächst würden von Fall zu Fall aber nur Lizenzen an einige Unternehmen und keine allgemeine Erlaubnis erteilt. Eine Zusage ging an die Firma Baja Ferries USA mit Sitz in Miami. Die Genehmigung der kubanischen Regierung stehe noch aus, aber möglicherweise könne bereits im Herbst die erste Fähre ablegen. Foto: dpa