Beate Baumann, Büroleiterin und langjährige Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), kann sich über einen kräftigen Gehaltssprung von rund 1400 Euro freuen. Nach Informationen dieser Zeitung hatte das Bundeskabinett bereits im April beschlossen, die Vergütung der 48-jährigen gebürtigen Osnabrückerin von der Besoldungsstufe B6 (Ministerialdirigentin) auf die Stufe B9 (Ministerialdirektorin) anzuheben. Dies entspricht einem Grundgehalt von 9438 Euro, das noch durch individuelle Zulagen aufgestockt werden kann.
Das Bundespresseamt erklärte dazu auf Anfrage, dass Baumann alle Voraussetzungen für die Höhergruppierung erfülle. Nähere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Unter die Besoldungsgruppe B9 fallen zum Beispiel der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der Präsident des Bundeskriminalamtes und der Präsident des Bundesnachrichtendienstes – die anders als Baumann allerdings Verwaltungen mit mehreren tausend Beschäftigten leiten. Ebenfalls in B9 eingestuft sind Botschafter und Abteilungsleiter in Ministerien.
Baumann und Merkel arbeiten seit rund zwei Jahrzehnten eng zusammen. Die studierte Anglistin und Germanistin war schon Büroleiterin im Bundesumweltministerium, dem Merkel von 1994 bis 1998 als Ressortchefin vorstand. Danach folgte sie ihrer Chefin ins Konrad-Adenauer-Haus sowie in den Bundestag, als Merkel CDU-Generalsekretärin und später Fraktionschefin der Unionsparteien wurde. Büroleiterin im Kanzleramt ist Baumann seit Herbst 2005.