2020 sollen eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren. Das Projekt der Bundesregierung dafür nennt sich Nationaler Entwicklungsplan Elektromobilität und läuft seit August 2009. Auch in Bad Neustadt setzt man als erste Modellstadt in Bayern und Vorreiter im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung für das Fachpersonal, das E-Mobile wartet und repariert, auf die Nutzung der umweltverträglichen Mobilität. Inzwischen werden die innovativen Projekte in vielen weiteren bayerischen Regionen, wie etwa im Allgäu oder in Garmisch-Partenkirchen, gefördert.
Das Ziel dahinter: nachhaltige Arbeitsplätze in der Region schaffen, Strom für Fahrzeuge aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen. Und damit nicht zuletzt die Umwelt schonen. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix mindestens 35 Prozent betragen, bis 2030 sogar 50 Prozent. Doch auf welche der erneuerbaren Energien sollte man dabei am besten setzen?
Windkraft
Mit der Windenergie wurden in Deutschland rund 87 000 Arbeitsplätze geschaffen. Sie bietet in Deutschland derzeit die größten Ausbaupotenziale. Hierzulande gibt es etwa 30 000 Windkraftanlagen, die ihren Platz an geeigneten Landstandorten oder auf hoher See finden. Für den Klimaschutz hat Windkraft eine besonders große Bedeutung. Laut Umweltministerium soll die Kohlendioxid-Emission mit den Windkraftanlagen um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Zwar ist Windenergie damit eine der effektivsten der erneuerbaren Energien, der Ausbau und die Wartung der Anlagen sind jedoch, vor allem bei Windenergieanlagen auf dem Meer, mit enormen Kosten verbunden. Mit 39,7 Prozent stellt Windkraft in Deutschland einen Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen bereit.
Solarenergie
Solarenergie ist einfach und preiswert. Viele Hauseigentümer besitzen heute ihre eigene kleine Photovoltaikanlage. In Deutschland wird heute bereits etwa 15,7 Prozent des Stroms aus Photovoltaikanlagen gewonnen. Jahrelang stieg auch die Zahl der Arbeitsplätze in der deutschen Solarbranche. Inzwischen aber ist der Trend rückläufig: Die Zahl der Jobs ist von 130 000 auf 100 000 gesunken. Noch dramatischer sieht es bei der Solarthermie aus: „Der globale Markt ist von vier auf zuletzt etwas über ein Gigawatt zurückgegangen“, so Siemensmanager Michael Süß jüngst gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Die Produktionskapazitäten wachsen derzeit zudem sehr viel schneller als die Nachfrage nach der Solarenergie. Immerhin: Solarstrom wird heute in immer mehr Regionen der Welt wettbewerbsfähig.
Biomasse
Biomasse ist laut dem Bundesumweltministerium der wichtigste Energieträger der erneuerbaren Energien in Deutschland. Über 70 Prozent der gesamten Endenergie stammt aus der Stromerzeugung von Biomasse in fester, flüssiger oder gasförmiger Form. Die Potenziale sind dabei längst nicht ausgeschöpft und sollen auch in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. In Deutschland steht im Bereich der Land- und Forstwirtschaft mit elf Millionen Hektar Waldfläche aber nur relativ wenig Platz für den Ausbau der Nutzung von Biomasse zur Verfügung. Im Vergleich zu den anderen regenerativen Energieformen schneidet die Bioenergie zudem wesentlich schlechter ab, was die Kohlendioxidemission betrifft.
Wasserkraft
14,7 Prozent Strom wird hierzulande aus der Wasserkraft gewonnen. Die Energieumwandlung geschieht dabei mit einem besonders großen Wirkungsgrad: Die eingesetzte Energie wird zu einem hohen Prozentsatz in Strom umgewandelt. Mit der Wasserkraft lässt sich zudem kontinuierlich Strom erzeugen: Wasserkraftanlagen sind weder von der Sonne noch vom Wind abhängig. Bis 2015 soll es in deutschen Gewässern knapp 800 Werke geben. Die Anlagen befinden sich vor allem im südlichen Teil Deutschlands, da die Voralpen für ein besonders günstiges Gefälle sorgen. Insgesamt gilt Wasserkraft in Deutschland jedoch als so gut wie ausgebaut. An den meisten potenziellen Standorten sind bereits Wasserkraftwerke installiert.