Köhler lobte die Reaktion der Politik. Es sei richtig, dass der Staat entschlossen handle, um die Betriebe zu schützen und um Arbeit und Einkommen der Menschen zu sichern. „Unser Land, seine Bürger und die Politik haben klug und besonnen reagiert.“
Deutschland habe ein gutes Fundament. „Die Reformen der vergangenen Jahre und die neue Bereitschaft zum Miteinander in den Betrieben haben uns gestärkt für die Aufgaben, die vor uns liegen.“ Er lobte „den Ideenreichtum, die Tatkraft und die Gelassenheit, die ich überall im Lande erlebe“.
Er sehe in der Krise auch eine Chance, sagte Köhler. „Eine Chance für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Völkern. Eine Chance für eine bessere Ordnung von Wirtschaft und Finanzen, in der das Kapital allen zu Diensten ist und sich niemand davon beherrscht fühlen muss.“
Wer Verantwortung trage und Rechenschaft schulde, müsse sich entsprechend verhalten. „Wir brauchen Achtsamkeit für das Gemeinwohl. Wir brauchen Anstand, Bescheidenheit und Maß. Glaubwürdigkeit bringt das Vertrauen zurück. Es ist das Band, das unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagte der Bundespräsident und appellierte an den Gemeinsinn der Menschen. „Es liegt wirklich an uns selbst. Schöpfen wir die Kraft aus unseren Möglichkeiten.“
Köhler würdigte in seiner Ansprache, die am ersten Weihnachtsfeiertag im Fernsehen gesendet wird, auch den Einsatz der deutschen Soldaten im Ausland. Sie sorgten in der Ferne für Sicherheit und Wiederaufbau. „Sie dienen dem Frieden, unter Einsatz von Leib und Leben. Dafür wollen wir ihnen danken.“
Mit einem persönlichen Gruß an die Bürger beendet der Präsident seine Ansprache: „Meine Frau und ich wünschen Ihnen und allen, die Ihnen am Herzen liegen, alles Gute – und in diesen Tagen, wie es in dem alten Lied heißt, eine fröhliche, selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit.“