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Frage der Woche: Was verdient eigentlich ein Lokführer?

Frage der Woche

Was verdient eigentlich ein Lokführer?

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    Endstation Traumjob: Die duale Ausbildung zum Lokführer dauert in der Regel drei Jahre.
    Endstation Traumjob: Die duale Ausbildung zum Lokführer dauert in der Regel drei Jahre. Foto: Fabian Sommer, dpa/dpa-tmn

    Bis zum Freitagabend legen viele Lokführerinnen und Lokführer ihre Arbeit nieder, viele Züge fallen deshalb aus. Zu dem Streik hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) aufgerufen. Sie fordert unter anderem, die wöchentliche Arbeitszeit im Schichtbetrieb von 38 auf 35 Stunden zu reduzieren. Trotzdem soll das monatliche Gehalt um 555 Euro steigen. Die Deutsche Bahn lehnt das ab. Bleibt die Frage, wie viel ein Lokführer derzeit überhaupt verdient. 

    Das Jahresgehalt liegt nach Angaben der Deutschen Bahn zwischen 44.500 und 53.400 Euro brutto - inklusive Zulagen und Weihnachtsgeld. Das entspricht einem Monatsgehalt zwischen 3700 und 4450 Euro brutto. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Jahresgehalt in Deutschland lag laut dem Statistischen Bundesamt 2022 bei 56.334 Euro. 

    Tariflöhne der GDL liegen unter denen der Gesamtwirtschaft

    Zulagen erhalten Lokführerinnen und Lokführern durch den Dienst in der Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen. Zudem hängt das Gehalt eines Lokführers von seiner Berufserfahrung und Einsätzen im internationalen Verkehr ab. Während die Tariflöhne in der Gesamtwirtschaft seit 2014 um 28,4 Prozent gestiegen sind, erhöhten sie sich im GDL-Tarif um 21,36 Prozent. Auch mit der Inflation können die Löhne der Lokführer nicht mithalten. Deshalb fordert die GDL auch eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro.

    In Österreich verdienen Lokführer ähnlich viel wie in Deutschland. Der Lohn liegt laut den Österreichischen Bundesbahnen bei mindestens 41.220 Euro brutto. "In der Schweiz verdienen Lokführer natürlich deutlich mehr", sagt ein Sprecher der GDL. Dort seien aber auch die Lebenshaltungskosten höher. Einen Unterschied der Tariflöhne zwischen der Deutschen Bahn und anderen Unternehmen wie Go-Ahead gibt es laut GDL nicht. Seit 2010 bemühe die Gewerkschaft sich, Löhne anzugleichen. Gibt es Tariferhöhungen, gelten diese für alle. 

    Deshalb fordert die GDL mehr Geld und weniger Arbeitszeit

    Der Beruf des Lokführers ist laut Bahn besonders herausfordernd für die mentale und psychophysische Leistungsfähigkeit. Deshalb müssen sich Lokführer alle drei Jahre Tauglichkeitsuntersuchungen unterziehen. Ab dem 55. Lebensjahr stehen diese Untersuchungen sogar jährlich an. Und das ist nur einer der Gründe, mit denen die GDL ihre Forderungen begründet. Es gebe zu wenig Personal, Eisenbahnberufe müssten attraktiver werden. 

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