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KÖLN: Kölner Agentur führt 4-Tage-Woche ein

KÖLN

Kölner Agentur führt 4-Tage-Woche ein

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    Jeden Freitag frei - das klingt für Arbeitnehmer verlockend. Die Kölner Werbeagentur "Young and Hyperactive" hat diesen Traum möglich gemacht. Statt zwei Tagen am Wochenende haben die fünf Mitarbeiter nun zusätzlich auch jeden Freitag einen freien Tag. Wie kann das funktionieren?

    Die Agentur hat die Arbeitsstunden nicht etwa reduziert, weil zu wenig Aufträge da wären. Im Gegenteil: Im Interview mit dem Magazin "Page" sagt Geschäftsführerin Nadine Mohr, dass die Auslastung des Teams hoch sei: "Ein Projekt jagt das nächste, und die Wochenenden sind immer viel zu kurz. Eigentlich sind wir alle nie zur Ruhe gekommen." Insgesamt würden mit dem verlängertem Wochenende nun alle produktiver sein, so dass die Arbeit nicht liegen bleibe.

    Wermutstropfen Neun-Stunden-Tag

    Die Umstellung habe vor allem eines positiv bewirkt: "Alle sind wesentlich entspannter, bilden sich weiter, haben mehr Zeit für die Familie oder die eigenen Projekte. Und auch fürs Recruting ist der freie Freitag natürlich ein super Argument", sagt Mohr page-online.de.

    Einen kleinen Wermutstropfen hat die Sache dennoch: Statt auf die vollen acht Stunden Arbeitskraft pro Mitarbeiter zu verzichten, hat die Geschäftsführerin die Wochenarbeitszeit von 40 auf 36 Stunden reduziert - immerhin ohne Gehälter oder Urlaubstage zu kürzen. Um die fehlenden vier Stunden reinzuholen, müssen die Mitarbeiter nun neun Stunden pro Tag arbeiten. "Die eine Stunde mehr fällt kaum auf. Wenn jemand doch am Freitag arbeiten will, bekommt er den Tag extra vergütet", erklärt Mohr.

    Seit drei Monaten arbeitet das Unternehmen in diesem neuen Rhythmus und ist noch immer voll überzeugt von dem System, das eine längere Erholungsphase ermöglicht, so Mohr weiter: "Wo der Freitag früher ein Tag war, wo alle bereits gedanklich zur Hälfte im Wochenende waren, haben wir uns darauf geeinigt, einfach vier Tage konzentriert Gas zu geben um dafür mit einem zusätzlichen Tag 'frei' belohnt zu werden."

    Weitere Beispiele: Stunden statt Tage reduziert

    Auch andere Firmen haben bereits die Arbeitszeit reduziert, um ihren Mitarbeitern mehr Freizeit zu verschaffen und deren Effizienz so zu steigern. So hat das US-Unternehmen Tower, das Paddleboards verkauft, den 5-Stunden-Tag eingeführt. Zum Ausgleich müssten die Mitarbeiter jedoch in der verbleibenden Arbeitszeit produktiver sein - was wohl funktioniere. Und bei der IT-Firma Rheingans Digital Enabler in Bielefeld arbeiten die Mitarbeiter ebenfalls nur noch fünf Stunden täglich. Umgesetzt wurde das mithilfe einer besseren Organisation, verriet der Chef dem Radiosender egoFM.

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