Die drohende Schließung des Brose-Standorts Würzburg stand im Mittelpunkt der traditionellen Mai-Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) am Tag der Arbeit und hat sich auch auf die Anzahl der Teilnehmenden ausgewirkt: Die Veranstalter gingen von mindestens 2000, die Polizei von 1500 Menschen aus, die am Maifeiertag um 10.30 Uhr am Hauptbahnhof zu einem Demonstrationszug mit Sprechchören und Trillerpfeifen durch die Fußgängerzone zum unteren Markt starteten.
Würzburg
@ Erhard, Wiehl, Spiegel, Engert ... Ihre Kommentare zeugen von einer Uninformiertheit und Ignoranz. Klamauk, Selbstbeweihräucherung, folkloristischer Brauch... Welch ein Unsinn. Realisieren Sie doch einfach, dass es ohne die Gewerkschaften viele Errungenschaften von denen jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitbehmer profitieren gar nicht gäbe. Leider gibt es immer noch genug Arbeitgeber die versuchen Arbeitnehmerrechte vorzuenthalten und eine gewerkschaftliche Organisation zu verhindern. Es fängt schon damit an, dass die Bildung eines Betriebsrats behindert wird, z.B. bei: Amazon, Lidl, Liferando...
Klamauk, Selbstbeweihräucherung oder mit markigen Worten die Grube noch weiter schaufeln? Kein Anzeichen von Reflexion oder Demut oder Selbstkritik! Kein Anzeichen selbst einen Beitrag zu leisten! Nur Forderungen mit dem Finger auf andere zeigen aber kein Wort, dass man selbst Teil des Problems ist!
Unternehmerische Fehlentscheidungen? Über Jahre Millionen Gewinne einfahren? Welche Arbeitnehmer Selbstkritik bitte - nur mit guten Löhnen gibt es Binnennachfrage, Steuereinnahmen und Geld in die Sozialkassen. Dank Gewerkschaften, Dank engagierten und organisierten Beschäftigten.
Wenn solche Umzüge auch nichts nützen, so sind sie doch immerhin ein schöner folkloristischer Brauch. Diese beeindruckenden Demonstrationen der Macht der Arbeiterklasse sind auch nicht mehr gar so martialisch und mit überreich "Lametta" wie einst unter Margot und Erich oder gar dem Herrn der einst erstmals den 1. Mai zum offiziellen Feiertag in Deutschland machte. Ein schöner Familienspaziergang, wo man Kollegen treffen kann, die man das nächste Mal vielleicht beim Job-Center wiedersieht.
Fortsetzung meines Kommentars: Bei ZF in Schweinfurt haben sie ein E-Auto von BYD auseinandergenommen und untersucht. Mein Bekannter hat mitgewirkt. Er meinte, dass deutsche Hersteller wohl chancenlos wären als er aus dem BYD ausstieg. Was tun? Die westlichen Nationen müssten einig sein und sich auf ein gemeinsames Vorgehen gegen China einigen. Das wird wohl nicht passieren. Auf Europa kommen schwere Zeiten zu. Die Autokrise ist ja Europa weit.
Gegen den chinesischen Drachen ist der greise bundesdeutsche Held Siegfried chancenlos. Auch die EU wird da wenig ausrichten können. Die einstige europäische Wirtschaftslokomotive Deutschland wurde aufs Abstellgleis gefahren und viele Passagiere (Unternehmen) verlassen fluchtartig den Geisterzug.
Auf jeden Fall braucht es starke Gewerkschaften.
So sie wissen was ihr Arbeitnehmer für Dinge Geld ausgibt und nicht braucht . Dass alleine zeigt wie sie ticken . Bleiben sie so verbittert und spielen sie ihren Arbeitern weiter vor wie gut ihr Chef ist .
Interessante Kommentare. Na, immerhin hat noch keiner hier eine "Oma" gegen Rechts oder einen Antifa-Sticker entdeckt, um von einer "linksideologischen" Veranstaltung zu fabulieren....
Klar das erinnert zwar bisweilen eine Art Oldtimer-Treffen mit wehmütiger Ballonmützenagitator-Romantik und einer nostalgischen Arbeiterkampflied-Hitparade. Aber selbst wenn die Omas sich in überlebten Strukturen der guten alten Arbeiterkampfzeit und einem mehr rückwärtsgewandten Verbandsleben sicher wohl gefühlt hätten - für Rollator-Gewaltmärsche war es einfach zu heiß und für junge Leute sind solche Events sowieso weniger interessant.
Wie drollig, daß hier gegen den Arbeitgeber demonstriert wird. Wo doch die erbärmlichen Randbedingungen in Deutschland (Energiekosten, Bürokratie usw.) Schuld sind. Daher müßte vielmehr gegen die protestiert werden, die diese Randbedingungen zu verantworten haben, allen voran die Ampelparteien. Umso drolliger also, daß die Verursacher wie Volkmar Halbleib (SPD), Patrick Friedl (Grüne), Martin Heilig (Grüne) und Eva von Vietinghoff-Scheel (SPD) mitmarschieren.
Das ist so herrlich unterkomplex, dass es schon lustig ist! "Randbedingungen"....?
Für Sie scheint es immer noch zu komplex zu sein.
Ich fürchte, die Reduktion von Komplexität nach Luhmann haben Sie gründlich missverstanden, Herr Cyran. Das meinten Sie doch...?
Spazieren gehen bei schönem Wetter macht Spaß und ist gesund. So eine Demo ist also nicht völlig umsonst. Aber Arbeitsplätze retten wird es nicht, weil die Voraussetzungen dafür nicht da sind. Wettbewerber der deutschen Autoindustrie aus China haben enorme Kosten-Vorteile bei der Produktion (Löhne, Strom-Gaspreis). Chinesische Arbeiter arbeiten nach Arbeitssystem "996". Der interessierte Gewerkschafter mal Googlen was das ist. Human ist es nicht, aber effektiv. Selbst bei Vorzeige Unternehmen aus dem Westen beträgt die Arbeitszeit noch 48 Std./Woche (z.b. Schäffler). Technisch ist China uneinholbar davongeeilt. Beim Herz des E-Autos, der Batterie sind europäische Hersteller von Lieferungen aus China abhängig. Damit kann man die Konkurrenz auch quälen z.b. mit höheren Preisen, verspäteten Lieferungen, etc.
Na, der Arbeitgeber in den Kommentaren hier und seine Nachplauderer:innen haben offensichtlich die Tarifautonomie von Arbeitger:innen und Gewerkschaften nicht mitbekommen, die den abhängig Beschäftigten - im internationalen Vergleich - moderate Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und der Wirtschaft kaufkräftige Verbraucher:innen ermöglicht. Ein guter Arbeitgeber hat einen Betriebsrat, mit dem er in Augenhöhe aushandelt, was in seinem Betrieb passiert. Ein schlechter hat die DGB-Gewerkschaften am Hals, die das Wohl der Beschäftigten nachdrücklich und erfolgreich erstreiten können. Der Tag der Arbeit macht das uns deutlich.
So ist das vielleicht in der Theorie. Mir sind aber auch Fälle bekannt, wo "gemeinnützige!" Arbeittgeber mit Bezug zu Sozialdemokratie und Gewerkschaft, die obendrein noch Förderung aus Steuermitteln erhielten, sich nicht schämten Tarifverträge zu unterlaufen und wo kein Gewerkschafter es anstößig fand Umgang mit solchen Leuten zu pflegen.
Ja es gibt nicht die heile und gerechte Welt und nicht alle Arbeitgeber sind so vorbildlich wie Roland Albert. Deshalb braucht es starke Gewerkschaften die die Interessen von Arbeitnehmern vertritt.
Wo war denn Frau Roth-Jörg? Aber Arbeitnehmer gehören ja nicht zu ihrm Klientel?
Welch ein Unsinn. Vielleicht kann Ihnen der Text unter https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/organisationen/gewerkschaften/gewerkschaften-geschichte-100.html etwas Nachhilfe in Bezug auf die Errungenschaften der Gewerkschaften geben. Die 5-Tagewoche, das Weihnachtsgeld, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, Arbeitssicherheit... sind alles freiwillige Zugeständnisse unserer ach so sozialen Marktwirtschaft. ( Ironie aus).
Das war alles in Zeiten VOR der Globalisierung, VOR dem europäischen Binnenmarkt etc. Heute sagt der Arbeitgeber: wenn ich nicht mehr gewinnbringend produzieren kann (oder auch: wenn mir meine Gewinnmarge nicht groß genug ist), such ich mir ne billigere Alternative im Ausland - sonst geh ich auch pleite. So ist das heute leider - und da nutzen markige Sprüche vom Tariftreuegesetz gar nichts! Es gibt schon zu viele Firmen und Branchen, denen blieb nichts anderes übrig als- „Entwicklung hier - Prodikzion woanders“ - sonst wären sie nicht mehr konkurrenzfähig gewesen (Textilindustrie, Elektro-Unterhaltungstechnik - z. B. - aber auch andere mehr).
Liebe Gewerkschaftler träumt weiter oder wacht endlich auf bevor es endgültig zu spät ist!
Als ewiger Arbeitgeber weiss ich sehr wohl was eine Gewerkschaft leistet und was nicht. Keiner meiner Arbeitnehmer hat je eine Gewerkschaft gebraucht und wir können auf Augenhöhe kommunizieren. Keiner meiner Arbeitnehmer zahlt in die Gewerkschaftskasse ein, weil sie es schlicht nicht benötigen, ihr Geld für diesen Unsinn ausgeben zu wollen. Wir bedienen aber auch ein anderes Klientel, bei denen diese alten Zöpfe nur hinderlich sind. Aber egal, die Besserwisser, die noch nie jemandem Lohn und Brot und ein Einkommen bieten konnten, plappern vieles nach, was im Um,ehrschluss kontraproduktiv für unser Land und unsere Wirtschaftsleistung sein will. Man siehr gerade, wie viele gewerkschaftlich organisierte Scherbenhaufen zusammengekehrt werden und in die Insolvenz laufen, jeden Tag gibt es neue Meldungen in den Medien und keine Insolvenz konnte von einer Gewerkschaft verhindert werden. Ausser martialischen Sprüchen, Lautsprechergeplärre und weiterziehenden Bevollmächtigten ist nichts da…
Die Gründerväter der BRD werden sich schon was dabei gedacht haben im Artikel 9 des Grundgesetzes "Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet." festzulegen.
Zum einen waren da auch einige "Gründermütter" dabei, zum anderen verzichten immer mehr Arbeitnehmer von sich aus auf dieses Recht und kehren den Gewerkschafen in Scharen den Rücken. Wozu noch Beitragsgeld für Organisationen ausgeben, von denen man sich immer weniger gehört und vertreten fühlt?
Solche dummer Kommentar zeugt davon das sie keine Ahnung haben was eine Gewerkschaft geleistet und leistet. Sie ist notwendig und wichtig um eine gerechte Balance der Arbeiterklasse so gut wie möglich zu sichern.
Den Ton der Vor-Kommentatoren finde ich zwar auch vollkommen daneben, aber inhaltlich haben sie leider absolut recht - und ich fürchte, das haben unsere Gewerkschaften noch nicht verinnerlicht: Wir leben nicht mehr in einem Deutschland, für das Tarifverträge ausgehandelt werden, die im Zweifelsfall mit Streiks durchgesetzt werden - und gut ist. Wir leben inzwischen in einem globalisierten Markt, bei dem die die deutschen Anbieter mithalten müssen. Wir haben eine unglaubliche Konkurrenz aus China und anderen fernöstlichen Ländern, die (leider) zu einem Bruchteil der Kosten produzieren können. Wir leben in einer EU, in der noch längst nicht in jedem Land ähnliche Bedingungen herrschen wie in Deutschland - was Lohnniveau oder Arbeitnehmerrechte angeht. Und wenn ein Unternehmer in Deutschland feststellen muss: Ich bin mit meinem Produkt nicht mehr konkurrenzfähig, weil zu teuer - müssen die Herstellungskosten runter, oder ich kann dicht machen. Dann geh ich halt nach Osteuropa. Besser?
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Nach dieser beeindruckenden Machtdemonstration der Arbeiterklasse wird es wohl im ganzen Land keine Betriebsschließungen, keine Standortverlagerungen und keinen Arbeitsplatzabbau mehr geben. Nach drei Jahren Dauerrezession werden wir bald überall blühende Landschaften sehen. Schon schön, was ein paar Reden und ein wenig Umherlaufen alles bewirken können.
Ein realistischer Ton ist nicht immer danben und Schönreden verbessert die Lage auch nicht. Sie haben sehr gut erkannt und beschrieben, welche Probleme unsere Wirtschaft hat. Die lassen sich nicht mit Märschen, Reden und Fördergeldern auf Kredit wegbügeln. Die sind da und werden immer drängender. Mit dem Blick durch die rosarote Brille gehen die auch nicht weg. Daher sollten von Arbeitspaltzabbau Betroffene ihre Energie in erster Linie auf den Versuch vorzeitig in die Rente zu gehen oder darauf einen neuen Arbeitsplatz zu finden konzentrieren. Wer meint, sich als Held der Arbeiterklasse produzieren zu müssen kommt bei neuen Arbeitgebern oft weniger gut an.
Wird's besser wenn es dann zu Löhnen unter Mindestlohn kommt? Führt das nicht zwangsläufig zu einem Unterbietungswettkampf bei der Konkurrenz und zu weiteren Lohnsenkungen? Zudem ist mir kein Tarifabschluss bekannt der Arbeitgeber oder Arbeitnehmer überfordert hat oder einseitig ungerecht behandelt hat.
Richtig! In meinem gesamten Arbeitsleben war ich dankbar für die Gewerkschaft und habe es nie bereut dort Mitglied zu sein. Starke Gewerkschaften sind wichtig und notwendig, auch wenn dies den Arbeitgebern nicht passt.
Fast die komplette Textilindustrie - einst großer Arbeitgeber am Untermain - ist dort inzwischen verschwunden, ein kompletter Industriezweig in Deutschland so gut wie ausgestorben (zumindest was die Produktion angeht) - ausgewandert in Billiglohnländer, weil anders nicht mehr konkurrenzfähig. Design, Firmensitz, noch in Deutschland - produziert wird längst woanders, weil es hier nicht mehr finanzierbar war!
Wenn ich mal viel Zeit übrig haben sollte, würde ich da auch nicht hingehen. Reine Zeitverschwendung an den Glauben, dass Gewerkschaften in D noch irgend was Reißen werden. Ausser den Abgrund werden die nichts ergründen und dann werden sie auch merken, dass irgendwann komplett falsch abgebogen worden ist…. Nur: bemerkt wurde es von den Lemmingen noch nicht. Von eigenen Beiträgen bezahlte Lautemüller, so stelle ich mir den mündigen Bürger vor. Ironie aus.
Solche Märsche sind reine Zeitverschwendung und werden an der Entscheidung der Geschäftsführung nichts ändern. Auch ein paar markige Worte von Gewerkschaftsführern bringen nur vorübergehend ein wenig Heile-Welt-Feeling - ändern aber rein gar nichts. Der Laden wird wohl wie so viele andere zumachen und es werden wieder ein paar Fachkräfte neu dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.
Was sie schon alles im voraus Wissen. Glücklicherweise haben die Demonstranten vor einem Jahr nicht so gedacht https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/auch-fuer-die-kaufhof-angestellten-500-menschen-gehen-am-1-mai-in-wuerzburg-fuer-die-arbeitenden-auf-die-strasse-art-11477615 https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/so-kam-es-zur-kaufhof-rettung-in-wuerzburg-was-am-ende-den-ausschlag-gab-und-welche-rolle-die-politik-spielte-art-11531496 "Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren"
Die Bundesregierung ließ sich laut eines SPIEGEL-Berichts die gesamte Kaufhof-Galeria-"Rettung" 680 Millionen Euro kosten. Wieviel davon auf Würzburg entfiel ist mir nicht bekannt. Allerdings weiß ich sehr wohl dass der Staat als "Reparaturbetrieb des Kapitalismus" (abgeschwächte Stamokaptheorie) auf Dauer kein Retter sein kann. Das Geld wächst ja nicht auf den Bäumen und wenn die Wirtschaft in Dauerrezession schwächelt und keine adäquate Wertschöpfung da ist, helfen auch schöne Reden und Aufmärsche nichts.
Oder wenn korrupte Manager einen Konzern führen Denn die Schwerpunktabteilung für Wirtschaftskriminalität der Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt seit Ende Februar gegen Verantwortliche des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof und zwei weitere Personen wegen des Verdachts der Untreue und weiterer Delikte. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/galeria-insolvenz-ermittlungen-100.html
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