Obwohl Latein als tote Sprache gilt, ist sie an Bayerns Gymnasien noch ausgesprochen lebendig. Im Schuljahr 2023/2024 boten laut Kultusministerium nahezu alle Gymnasien im Freistaat – 98 Prozent – Latein als Unterrichtsfach an. Altgriechisch ist mit dem Angebot an zwölf Prozent der Schulen vergleichsweise selten.
Würzburg
Kein Latein ,kein Goethe,kein Allgemeinwissen,-wie blöde sollen unsere „ modernen“ Abiturienten und zukünftigen Akademiker noch rumlaufen? Googeln können sie perfekt,ansonsten war‘s das! Abiturienten mit 1-Abischnitt werden von den Gymnasien im Wettkampf um zukünftige hohe Schülerzahlen produziert.Wir haben in Deutschland ein akademisches Proletariat schlimmsten Ausmaßes mit unabsehbaren Folgen für die Wissenschaften.
Dass Latein an deutschen Schulen weiterhin so präsent ist, zeigt vor allem eines: wie rückständig unser Bildungssystem im internationalen Vergleich ist. Während andere Länder in digitale Bildung, moderne Fremdsprachen und Zukunftskompetenzen investieren, klammern wir uns an eine tote Sprache, die im Alltag und Berufsleben kaum jemand braucht. Latein mag geistreich und traditionsreich sein – aber es bereitet unsere Jugendlichen nicht auf die reale Welt vor. Stattdessen verlieren deutsche Abiturientinnen und Abiturienten im europäischen Wettbewerb den Anschluss. Solange wir Lehrermangel durch Festhalten an überholten Fächern wie Latein „lösen“ wollen, statt echte Zukunftsfächer zu stärken, wird sich daran nichts ändern. Es ist Zeit, Bildung neu zu denken – und nicht in der Antike stecken zu bleiben. C++ und Java sind Sprachen, die man auch in Stellenanzeigen liest...
So kann nur jemand spechen, der gar nichts verstanden hat, weil er wahrscheinlich selbt nie Latein gelernt hat. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin und wie leicht es mir im im europäischen Ausland fällt, Texte und Schilder zu verstehen. Die Tatsache, daß deutsche Abiturienten im Ranking zurückfallen, hat ganz andere Gründe, unter anderem daß 2/3 der Abiturienten gar nicht fürs Gymnasium geeignet sind. (Am Rande: mit der Aussage über C++ haben Sie sich komplett lächerlich gemacht ;-) )
Wie Recht Sie haben,Herr Cyran!
Die Reaktion zeigt das Kernproblem deutlich: Verteidigt wird Latein mit persönlicher Dankbarkeit und Elitismus – nicht mit objektivem Nutzen für heutige Bildung oder Zukunftskompetenzen. Wer Kritik an veralteten Strukturen mit „Sie haben es einfach nicht verstanden“ abbügelt, trägt genau zur Stagnation bei, die unser Bildungssystem ausbremst.
Hier wird gar nichts "abgebügelt", sondern nur klar gestellt, daß sie denn Sinn und das Wesen einer Hochschul-REIFE tatsächlich nicht verstanden haben. Zukunftskompetenz ist nicht das Erlernen irgendeiner Programmiersprache wie C++, sondern Fähigkeiten wie Analytisches Vorgehen, logisches Denken, gesamtheitliche Betrachtungsweisen und das Aneignen von Lernkompetenz. Und für all dies ist Latein bestens geeignet. Aber vermutlich lehnen Sie Mathematik ebenfalls ab, weil man im späteren Berufsleben nur einen Teil davon benötigt. Und Kunst und Musik sowieso. Genau: nichts verstanden.
Bis auf wenige Bereiche im Berufsleben braucht man Latein nicht. Wer romanische Sprachen verstehen will, kann genauso gut mit Italienisch oder Französisch starten, da sind die Wortstämme auch vorhanden, aber man spricht dann auch eine lebendige Sprache, hat also deutlich mehr davon. Latein wird nur deswegen noch an Gymnasien gelehrt, weil es früher die Sprache der Wissenschaft war und vor allem als Bestandteil des Bildungskanons angesehen wurde.
Non vitae sed schoale discimus Seneca scripsit. Und wenn man das nicht versteht muss man den Lehrern glauben, dass man auf der Schule für das Leben lernt.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden