Vor derMartin Heilig und CSU-OB-Kandidatin Judith Roth-Jörg in einem Duell der Main-Post über kontroverse Themen diskutieren. Nachdem die Debatte wegen Krankheit der CSU-Kandidatin abgesagt wurde, hat die Redaktion schriftliche Antworten auf einige Fragen eingeholt. Darunter sind auch Fragen von Leserinnen und Lesern.
sollten Grünen-OB-Kandidat
Würzburg
Bei Frau Jörg fehlt mir die Auflösung der Konkurrenz der Verkehrsträger - wo ist das Konzept für mehr Radwege / mehr Grün in der Innenstadt und wie soll das gehen ohne in die bestehende Infrastruktur für den Individualverkehr (Auto) einzugreifen? Wir brauchen eine Anpassung an die heißeren Temperaturen - dass daher nicht alles beim Alten bleiben kann sollte klar sein. Dass Würzburg hierdurch sogar lebenswerter werden kann, sollte aber auch erwähnt werden! Mir ist es lieber, dass notwendige Veränderungen (die bei zielgerichtetem Fahren in Parkhäuser statt Geduld-raubender Oberflächen-Parkplatzsuche sogar komfortabler sind) beim Namen genannt werden, statt ohne Aussicht auf Veränderung beschwichtigt zu werden.
In ihrer Antwort zur Straßenbahnlinie 6 nimmt Frau Roth-Jörg Abstand von ihren bisherigen Wahlkampfaussagen und biegt wieder auf die CSU- Skepsis gegenüber der Linie 6 ein. Sie zeigt ihre Sympathien für einen Bürgerentscheid, der nicht nur die Linie 6 höchstwahrscheinlich wegen Verzögerungen und Kostensteigerung begraben würde, sondern zu weiterer Spaltung in unserer schönen Stadt ausgenutzt werden könnte. Ob man die Linie 6 nun möchte oder nicht sei mal dahingestellt, bezeichnend ist, dass sie den ganzen Wahlkampf das eine behauptet und hier das andere durchscheinen lässt. Im Duell hätte ich mich außerdem auf Fragen zum Thema Wasser und dem möglichen Knaufbergwerk in unserem Wasserschutzgebiet gefreut.
In der letzten Frage gibt Frau Roth-Jörg zwar zu, dass es gut ausgebaute Radwege braucht, sie sagt aber nicht, wie sie diese umsetzen möchte. Außerdem geht sie überhaupt nicht auf Bäume und Aufenthaltsqualität ein, obwohl explizit nach diesen gefragt wird. Mir zeigt sie damit, dass sie kein Interesse an diesen Problemen hat. Herr Heilig hingegen zeigt Kompromisse auf, die unsere Innenstadt langfristig vor geschäftsschädigender Hitze schützen und die Erreichbarkeit verbessern.
Fr.Roth-Jörg nutzt anscheinend zuwenig ÖPNV um die jetzige Entwicklung, einschätzen zu können. Seit 30 Jahren benutze ich die Bahn von SW nach NES zu meiner Arbeitsstelle. Früher herrschte gähnende Leere in den Waggons. Jetzt sind die Züge voll dank Deutschland-Ticket,und clevere Pendler nehmen ihren E-scooter mit. Parkflächen braucht man, aber nicht mehr in diesem Ausmaß. Heiligs Verkehrspolitik ist Richtig!
Frau Roth-Jörg, warum antworten Sie nicht auf die Frage, ob Sie mit der AfD zusammenarbeiten wollen? Die Frage gewinnt an Wichtigkeit, da Sie in Ihrem Wahlkampf aktuell den Eindruck vermitteln, als würden Sie besonders auf die Wähler besagter AfD-Stadträte abzielen. Als Beispiel dient Ihr neuer Slogan “Roth statt Grün”. Was hätte Christian Schuchhardt wohl geantwortet? Ich denke, sehr ähnlich wie Herr Heilig.
Also wenn ich mir die Antworten anschaue, dann positioniert sich Frau Roth-Jörg für die Beibehaltung des Autos als Hauptverkehrsmittel. Straba, Bus und Rad hat untergeordnete Bedeutung. Wer in der Stadt wohnt, weiß wie heiß es im Sommer wird und vor allem die Nächte. Da wäre es für die Würzburger sinnvoller mehr Bäume zu haben und Wasserflächen zur Kühlung.
Martin Heilig antwortet sachlich, Frau Roth-Jörg ohne Konzept, so simpel ist der Unterschied!
Beim Durchlesen der Antworten fand ich den Unterschied zwischen beiden Politikern schon recht deutlich. Herr Heilig mag zwar eine Meinung haben, die nicht jedem passt, aber er hat wenigstens auf die Fragen geantwortet.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden