Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Würzburg und Unterfranken lädt im Juni zu zwei Veranstaltungen, wie aus einem Presseschreiben hervorgeht.
Vom 3. bis 27. Juni läuft die Ausstellung „Antisemitismus in Bayern - Judenhass heute“ der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Bayern (RIAS Bayern) im Oberen Foyer des Würzburger Rathauses.
Bei RIAS können antisemitische Vorfälle gemeldet werden. Für das Jahr 2024 legte RIAS kürzlich einen Bericht über den deutlich steigenden Antisemitismus auch in Bayern vor: Mit 1515 erfassten Fällen waren das im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viele. Die Zahl von körperlichen Angriffen stieg von acht auf 15, die gezielten Sachbeschädigungen von 32 auf 50. 80 Prozent der Fälle zeichneten sich durch einen israelbezogenen Antisemitismus aus, wie es im Presseschreiben weiter heißt. Mit den Schüssen auf das israelische Generalkonsulat und das NS-Dokumentationszentrum in München am 5. September ereignete sich ein Fall extremer Gewalt.
Schilderungen von Betroffenen
Um ihre aktuellen Erkenntnisse, Analysen und Erfahrungen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, hat die Meldestelle nun eine Wanderausstellung mit dem Titel „Antisemitismus in Bayern - Judenhass heute“ erarbeitet. In der Ausstellung werden die vielfältigen inhaltlichen Ausprägungen von Antisemitismus erläutert, dazu gibt es Schilderungen von Betroffenen. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Montag bis Donnerstag, 8 bis 18 Uhr sowie Freitag 8 bis 13.30 Uhr) besucht werden.
Zum Auftakt der Ausstellung und anstelle einer Vernissage wird Sabena Donath, Direktorin der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in Deutschland und designierte Direktorin der Jüdischen Akademie Frankfurt, am 4. Juni Einblicke in jüdische Perspektiven auf eine aktuelle, politische und soziale Lage geben, die uns alle beunruhigt und umtreibt. Begrüßung und Einführung durch Professorin Dr. Barbara Schmitz, Vorstandsmitglied der GCJZ in Würzburg und Unterfranken, und Dr. Dr. hc. Josef Schuster, 1. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Würzburg und Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.
Der Vortrag steht unter dem Titel „(K)Eine Frage der Sicherheit? Jüdisches Leben zwischen Alltag und Ausnahmezustand“ und findet am Mittwoch, 4. Juni, um 19 Uhr, im David-Schuster-Saal, Valentin-Becker-Straße 11, statt. (zis)
Weitere Infos unter https://report-antisemitism.de/rias-bayern/, https://antisemitismus-in-bayern.de/ und https://christlich-juedische-wuerzburg.de/
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