Die Veranstaltung fand im Rahmen von "Würzburg liest" statt, das 2025 dem Würzburgliebhaber Hesse gewidmet ist. Die Würzburger Lesebühne "Großraumdichten und Kleinstadtgeschichten", das sind Pauline Füg, Tobias Heyel und Ulrike Schäfer, die sich für jedes Programm neue Gäste einladen. Diesmal waren es die Autorin Felicitas Andresen und die Band Radweg mit Julius und Richard Füg. Das literarisch-musikalische Programm war so vielfältig wie immer und kombinierte diesmal Spoken-Word-Texte, Fan-Fiction und Wasserglas-Lesung miteinander. Nach dem musikalischen Auftakt mit den Singer-Songwritern von Radweg las Felicitas Andresen aus ihrem Roman "Sex mit Herrmann Hesse". Sie nähert sich dem Dichter aus der Perspektive einer Frau, die Aufsicht im Hesse-Museum in Gaienhofen führt. Dort füllt sie die Seifenspender nach, kontrolliert die Sauberkeit der Toiletten und putzt die Vitrinen. Das Publikum hatte großen Spaß an den Geschichten und dem trockenen Vortrag der Autorin. Ulrike Schäfer trug Fan-Fiction zu einer Szene aus "Narziß und Goldmund" vor. Sie kontrastierte das Original mit der Sicht der weiblichen Neben-Figur, die schließlich Brandsätze ans Kloster legt und mit ihrer Tochter aus dessen Zugriff flieht. Hesses Sicht auf die Frauen inspirierte Pauline Füg u.a. zum Blick auf toxische Männlichkeit des 21. Jahrhunderts. Begleitet von rhythmischen Beats verdeutlichte Tobias Heyel die Hetze moderner Arbeitswelten. Füg und Heyel moderierten wie immer launig und unterhaltsam die Veranstaltung, die mit Radweg-Liedern endete. Der Andrang im Kunsthaus Michel war groß und das Publikum genoss das abwechslungsreiche Programm, was nicht nur der Applaus, sondern auch die lebhaften Pausengespräche zeigten. Vielen Dank allen Künstlerinnen und Künstlern und dem Kunsthaus Michel für diesen wunderbaren Abend.
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