Caro und Andreas Obieglo verstehen sich als Songwriter. Als Duo „Carolin No“ spielen sie hauptsächlich Eigenkompositionen, irgendwo zwischen Pop und New Age. Intime Balladen bildeten den Schwerpunkt ihres Programms, das sie in der gut gefüllten Disharmonie präsentierten.
Bereits in den ersten Tönen beeindruckt Caros sanfte Stimmfarbe. Kaum merklich schwebt ihr Gesang durch den Raum und transportiert Gefühle in die Herzen der Zuhörer. Andreas setzt Kontraste mit mal kraftvoller, mal zurückhaltender Klavierbegleitung. Mit unterschiedlichsten Stimmungen verstärkt er den Gesang seiner Partnerin – das Zusammenspiel funktioniert blind. Mit Video-Projektionen setzt das Duo einen visuellen Gegenpart. Die intimen Klangwelten werden durch die Bilder auf spannende Weise durchbrochen.
Demgegenüber steht die eher durchschnittliche Qualität der Kompositionen. Auf emotionaler Ebene durchaus kreativ erdacht, fehlt es den meisten Stücken an innerer Spannung. Allzu gleichförmig fließen sie dahin, es mangelt an Überraschungsmomenten. Diese beschränken sich auf lang ausgehaltene Akkordeon-Klänge und elektronische Spielereien. Das täuscht kaum darüber hinweg, dass die Songs aus stets denselben Harmonie-Bausteinen zusammengesetzt sind. So haben „Carolin No“ zwar einen eigenen Stil, aber keinen besonders spannenden. Was bleibt, ist gefällige Musik zum Berieselnlassen, die recht bald an ihre Grenzen stößt.