Der Brumbach ist ein kleiner Wasserlauf. Er ist nur gute acht Kilometer lang, entspringt auf dem Eichelberg in der Nähe von Fährbrück, fließt über Opferbaum und Eßleben und mündet bei Werneck-Mühlhausen in die Wern. In Opferbaum ist der unscheinbare Wassergraben bei Regen seit Jahren ein Problem. Ein "Jahrhundertregen" bei einem Gewitter am 5. Juli hat die Gemüter erneut hochgekocht.
Immer wieder und jahrelang schon wird im Bergtheimer Gemeinderat über den Brumbach diskutiert. Dass er kaum ein Gefälle hat und das Wasser deshalb bei Regen nicht schnell genug abfließt, dass er bei der Brücke in der Nähe der Opferbaumer Kläranlage die Felder überschwemmt und dass der starke Regen Anfang Juli mit 120 bis 140 Litern pro Quadratmeter ungewöhnlich ist, dafür gibt es in Opferbaum Verständnis.
Wasser in den Kellern
Aber am Ortsausgang Richtung Eßleben, vor allem in den Siedlungsstraßen Fürstenring und Herzogenring, haben die Hausbesitzer keine Geduld mehr. Sogar bei "normalen Regen" mit 20 bis 25 Liter pro Quadratmeter gebe es in den Kellern Überschwemmungen. "Die Leute dort haben alle einen Rückstauverschluss, aber trotzdem Wasser im Keller", weiß Gemeinderat Klaus Endres aus Opferbaum.
Diesmal, beim starken Regen, habe das Wasser Straßen und Keller bis zum Marienplatz und der Straße "Am Haag" mitten im Ort überschwemmt. Die Vorwürfe an die Gemeinde, dass "die Durchmesser der Rohre zu klein", der "Brumbachgraben mit Gräsern zugewuchert" und "die Weidenbäume entlang des Baches zu groß sind", sind im Dorf wieder aufgekommen.
Bürgermeister Konrad Schlier hat darauf reagiert. Er und die Gemeindearbeiter haben die Rohre überprüft. "Sie sind zu 95 Prozent offen", dokumentierte er den Gemeinderäten in der Ratssitzung. Der Graben werde regelmäßig gemäht und "wir haben keinen Baum am Brumbach gefunden, bei dem eine unmittelbare Sicherungsmaßnahme zu treffen wäre", so Schlier.
Theorie und Praxis klaffen auseinander
Dass bei Regen das Wasser über den Brumbach so schlecht abfließt, könne nicht allein am schwachen Gefälle liegen, waren sich die Ratsmitglieder einig. Vielleicht packt das Kanalsystem die Wassermassen nicht? Vielleicht funktioniert der Rückstaukanal nicht genug? Vielleicht ist etwas falsch angeschlossen? Vielleicht müssen Rohre vergrößert werden?
"Von der Theorie her müsste es reichen und die Gemeinde kümmert sich um den Brumbach", verdeutlichte Bürgermeister Schlier zwar. Aber er versprach, eine neue Überrechnung des Kanalsystems in Auftrag zu geben. Außerdem soll ein Kostenvoranschlag für eine neue Brücke über den Brumbach in der Nähe der Opferbaumer Kläranlage gemacht werden.
Brücke mit nur kleinem Durchlauf
Diese Brücke mit ihrem kleinen Durchlauf sehen viele Opferbaumer als Ursache der Überschwemmungen in ihren Kellern. Obwohl das Wasser dort "natürlich einige Stunden auf den Feldern stehen kann, bis es versickert oder abläuft". "Wen in der Flur beschädigen wir alle Jubeljahre damit?", meinte Bürgermeister Schlier dazu.
Für ein komplett neues Brückenbauwerk beim Feldweg über den Brumbach rechnet das Ortsoberhaupt "mit einem sechsstelligen Betrag". Landwirtschaftliche Fahrzeuge mit 40 Tonnen Gewicht müssten darüber fahren können und es würden wohl zwei Widerlager im Übergangsbereich der Brücke in den Erddamm gebraucht. Das kostet.
"Wir diskutieren schon seit 15 Jahren über die Überschwemmungen beim Brumbach", hoffen die fünf Opferbaumer Gemeinderäte auf konkrete Abhilfe. "Vielleicht ist das Aufweiten wirklich ein Weg", stimmte die dritte Bürgermeisterin Angelika Königer aus Opferbaum den Neuberechnungen und möglichen Brückenbauplänen der Gemeinde zu.





