Auf die Floriansjünger in Thüngersheim ist Verlass - nicht nur im Brandfall. Dies bestätigte sich am zweiten Adventswochenende beim erstmals am Feuerwehrgerätehaus durchgeführten Christbaumverkauf. Mehr als hundert Bäume fanden Abnehmer. Auch am dritten Adventswochenende besteht für die Bevölkerung nochmals Gelegenheit dazu, sich mit einem frisch geschlagenen Baum zu versorgen.
Vier Jahrzehnte lang hatte die Familie Leist im Ort die Bevölkerung alljährlich in der Vorweihnachtszeit mit Christbäumen aus heimischen Gefilden versorgt. Die Bäume hatte Georg Leist stets im Sommer in Plantagen in Burgsinn und Mittelsinn ausgewählt und markiert. "Und in den vergangenen 40 Jahren, immer in der Adventszeit erst, wurden die Christbäume je nach Bedarf der Bevölkerung in Thüngersheim von mir selbst frisch geschlagen", erzählt Senior Georg Leist. Aus Alters- und Gesundheitsgründen stellte er mit Gattin Berni Leist und Sohn Marco diesen Service jedoch in diesem Jahr ein. Und wie immer, wenn es "brennt", sprang die Freiwillige Feuerwehr ein.
Um der Bevölkerung auch weiterhin frische Christbäume anbieten zu können, übernahm die Freiwillige Feuerwehr Thüngersheim erstmals die Organisation. Die Resonanz war für den Vorsitzenden Frank Remling überwältigend. Am Feuerwehrgerätehaus konnten sich die Interessenten am zweiten Adventswochenende bei einer Tasse Glühwein und gegrillten Bratwürsten ihren schönsten Weihnachtsbaum aussuchen. Als besonderer Service wurden die Bäume vor Ort gleich in die mitgebrachten Ständer eingepasst. Und sogar ein Lieferservice bis vor die Haustüre war inbegriffen.
"Auch am dritten Adventswochenende können sich die Bürger in der Weinbaugemeinde nochmals am Feuerwehrgerätehaus mit einem Christbaum versorgen", kündigte Vorsitzender Frank Remling an. Auch sei innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Thüngersheim schon der Entschluss gefasst, aufgrund des offensichtlichen Bedarfs die Christbaumaktion auch weiter durchzuführen. Durch die Einnahmen kann auch ein Teil der jährlichen Kosten der Feuerwehr finanziert werden, womit gleichzeitig auch die Gemeindekasse entlastet wird, so die Überlegungen der Verantwortlichen.