Ein kleines Musikfestival mit Biergarten unter lauschigen Bäumen, ein großer Kinderspielplatz und gleichzeitig eine Informationsveranstaltung über die grüne Lunge der Stadt: Das ist das Ringparkfest, zu dessen inzwischen 24. Auflage am Wochenende geschätzt bis zu 10.000 Menschen ins Glacis zwischen Klein-Nizza und Friedrich-Ebert-Ring kamen.
Platz für 2000 Besucher
"Es sind gerade die kleineren Feste, die viel zur Lebensqualität unserer Stadt beitragen", sagte Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der das dreitägige Fest am Freitagabend mit dem Bieranstich eröffnete. Schon zu diesem Zeitpunkt waren die Biertisch-Garnituren, die Platz für 2000 Besucher bieten, gut gefüllt, und die ersten Musikfans hatten es sich auf ihren Decken rund um die kleine Bühne bereits gemütlich gemacht. Das erste Wochenende im August ist seit 1996 die Zeit, in der im Ringpark am meisten los ist – vor allem, wenn das Wetter so perfekt passt wie an diesem schönen Sommerwochenende mit warmen, aber nicht zu heißen Temperaturen.
"Das Fest ist auch eine Wertschätzung für unseren Ringpark. Es ist ein Stadtjuwel, das wir hier feiern", betonte Schuchardt. Nachdem es an vielen anderen Stellen der Stadt nicht einfach sei, zusätzliche Bäume zu pflanzen, "ist es umso wichtiger, dass wir diesen Park als grüne Lunge vor der Haustür haben." Auf rund 30 Hektar Fläche stehen im Ringpark über 4000 Bäume in 220 verschiedenen Arten aus der ganzen Welt. "Mit dieser Artenvielfalt ist der Ringpark deutschlandweit einzigartig", erläuterte Umweltreferent Wolfgang Kleiner, dessen Vorgänger Matthias Thoma das Ringparkfest ins Leben gerufen hat, um den daheimgebliebenen Würzburgern in den Sommerferien ein wenig Urlaub in der eigenen Stadt zu ermöglichen.
Es ist ein Stadtjuwel, das wir hier feiern."
Oberbürgermeister Christian Schuchardt
Entspannt, friedlich, gelassen, heiter: So beschreiben Beteiligte und Besucher seit vielen Jahren die Stimmung im Schatten der Bäume. Dafür sorgen das abwechslungsreiche Kinderprogramm – in diesem Jahr durften sich die kleinen Besucher in einem Parcours und einem Zelt mit mehreren Spielstationen als Ritter fühlen – und das wie immer vom Chef des Umsonst & Draussen-Festivals zusammengestellte Musikprogramm. "Bekanntere Bands, aber auch Musiker aus der Region. Nicht zu laut, nicht zu viel elektrische Verstärkung und nicht die typische Weinfest-Covermusik", beschreibt Ralf Duggen seine Auswahl-Kriterien.

Blues mit den Lokalmatadoren Carola Thieme und Jochen Volpert, Deutsch-Pop mit "Kleeberg" oder auch ein wenig Volksmusik mit "Fearbeer" zum Sonntags-Frühschoppen und traditionelle japanische Taiko-Trommeln mit der Gruppe Kazaguruma: Es war für fast jeden Geschmack etwas geboten. Einer der musikalischen Höhepunkte war der Auftritt des virtuosen Geigen- und Gitarrenduos Tim McMillan und Rachel Snow, die am späten Samstagabend das größte Publikum des Wochenendes vor die Bühne lockten.
Kaum vegetarische Speisen
Informationen rund um den Ringpark gab es im Info-Pavillion des Gartenamtes, Stadtrat Willi Dürrnagel hatte bei seinen Führungen zu den Baudenkmälern im und rund um das Glacis gut hundert interessierte Teilnehmer.
Besonders beliebt war auch das Familienquiz mit Fragen rund um die Natur: Etwa tausend Sonnenblumen haben die Mitabeiter des Gartenamtes damit am Samstag und Sonntag unter die Leute gebracht.

"Das Wetter war uns hold, wir können uns über den Zuspruch wirklich nicht beschweren. Die Leute kommen gerne und bleiben lange", sagte Organisator Christoph Wehnert. Über das kulinarische Angebot, bei dem fleischlose Alternativen zu Steaks und Bratwurst kaum zu finden waren, wollen sich die Organisatoren vor dem nächsten Ringparkfest Gedanken machen: "Das eine oder andere vegetarische Gericht würde nicht schaden. Das steht auf meiner Agenda für 2020", so Wehnert.




