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Prosselsheim: Gemeinderat billigt die Bahnlösung für eine Entwässerung

Prosselsheim

Gemeinderat billigt die Bahnlösung für eine Entwässerung

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    Bürgermeisterin Birgit Börger besichtigt das Brückenbauwerk.
    Bürgermeisterin Birgit Börger besichtigt das Brückenbauwerk. Foto: Rainer Weis

    Neben dem Bahnhof in Seligenstadt befindet sich auf dem Gemeindegebiet Prosselsheim eine rund fünf Kilometer lange Schienentrasse. Daher bleibt es nicht aus, dass die Deutsche Bundesbahn immer wieder auf die Gemeinde zukommt, um gemeinsam verschiedene Probleme im Zuge des Trassenverlaufs zu lösen.

    Im jüngsten Fall geht es um die Verstärkung eines Brückenbauwerks. Dabei hat sich ergeben, dass die Eisenbahnüberführung um rund 40 Zentimeter verstärkt werden muss, um den künftigen Eisenbahn-Lastverkehr zu bewältigen. Das heißt aber, dass diese Verstärkung nach unten ausgebaut werden muss. Dies bedeutet wiederum, dass bei gleicher Durchfahrtshöhe von 3,20 Meter der durchführende Feldweg um dieses Maß abgesenkt werden muss.

    Nachdem aber dieser Weg schon jetzt der tiefste Punkt mit rund einem halben Meter unter dem umgebenden Flächen-Nevau liegt, sammelt sich bereits heute das Wasser unter der Brücke und fließt aufgrund des nicht sickerfähigen Baugrundes nicht ab; Entwässerungsleitungen sind nicht vorhanden. Deshalb hat der Rat größte Bedenken, dass bei der geplanten Feldweg-Absenkung das Wasser überhaupt wegzubringen ist.

    Die Lösung lautet: Ein poröses Speicherrohr wird vergraben

    Mit den Planern wurde folgende Lösung erarbeitet: Im westlich gelegenen Feldweg wird ein poröses Speicherrohr vergraben, das mit einer wasserdurchlässigen Schicht ummantelt wird. Bei Starkregen sammelt sich das Wasser erst im Rohr, von wo aus es später in den umliegenden Boden austreten kann und anschließend verdunstet. Der dann doch relativ nasse Boden liegt außerhalb des Ausbreitungsbereichs der Bahnlasten aber auf den Flurstücken der Gemeinde Prosselsheim. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag zu.

    Verschiedene Lösungen wurden erwägt - und verworfen

    Folgende technischen Möglichkeiten wurden während der Entwurfsplanung für die Entwässerung untersucht, jedoch aus den genannten Gründen wieder verworfen:

    1. Einbau von Sickerschächten mit sickerfähigem Material. Dies ist laut Aussage des Baugrundgutachters wirkungslos.

    2. Neubau eines Verdunstungsbeckens. Dieses müsste 35 Meter lang, 14 Meter breit und 3,5 Meter tief sein, um die anfallenden Regenmassen auch bei Starkregen aufzunehmen. Da dieses Becken aufgrund der Größe nicht mehr auf Bahngrund errichtet werden kann, wäre dauerhafter Grunderwerb der Landwirte erforderlich. Hinzu kommt, dass sich in diesem sensiblen Bereich ein Landschafts- und ein Artenschutz-Gebiet befinden. Deshalb würden auch weitere Ausgleichsflächen benötigt werden.

    3. Für eine Ableitung des Wassers in den östlich fließenden Binsachgraben müsste eine Entwässerungsleitung über Privatgrund verlegt und eine automatische Hebeanlage installiert werden, die das auftretende Niederschlagswasser auf Grabenhöhe pumpt.

    4. Für den Ausbau und die neue Profilierung des nordöstlich gelegenen Bahngrabens an der Brücke müsste der bestehende Bahngraben über eine Länge von 60 Meter im bestehenden Biotop verbreitert werden. Die damit verbundene Anpassung der Feldwege hätte wiederum Einfluss auf Privatgrund. Zudem müssten bei dieser Variante ebenfalls Ausgleichsflächen für den Eingriff in das Biotop angelegt werden.

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