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Aub: Kläranlage weiterbetreiben oder Anschluss an Zweckverband?

Aub

Kläranlage weiterbetreiben oder Anschluss an Zweckverband?

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    Die Auber Kläranlage muss saniert oder aufgegeben werden.
    Die Auber Kläranlage muss saniert oder aufgegeben werden. Foto: Alfred Gehring

    Um eine Kläranlage zu betreiben, bedarf es einer Genehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt. Diese gilt für üblicherweise 20 Jahre, dann muss die Anlage erneut überprüft werden, ob sie die aktuell geltenden Bedingungen noch erfüllen kann.

    Die Auber Kläranlage in ihrer aktuellen Form ging im Jahr 1995 in Betrieb. Ihre Betriebsgenehmigung wurde von der Behörde verlängert, allerdings stehen einige Umbaumaßnahmen an. Für den Auber Stadtrat stellt sich nun die Frage, ob es wirtschaftlicher ist, die Anlage zu sanieren oder den Anschluss an die Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Ochsenfurt in Winterhausen zu suchen.

    Um diese anstehende Grundsatzentscheidung auf Basis zuverlässiger Daten und Kostenplanungen treffen zu können, hatte die Stadt Aub das Bad Kissinger Fachbüro Hoßfeld und Fischer mit entsprechenden Voruntersuchungen beauftragt. Das Büro sollte den bautechnischen Zustand der vorhandenen Anlage untersuchen, einen Bedarfsplan erstellen und Voruntersuchungen anstellen, ob die Sanierung der eigenen Kläranlage oder der Anschluss nach Winterhausen kostengünstiger sei.

    Stadt muss wohl tief in die Tasche greifen

    Dass die Stadt Aub und mit ihr die Gebührenzahler in beiden Fällen tief in die Taschen greifen müssen, zeichnet schon jetzt ab, als Ingenieur Hans-Ulrich Hoßfeld dem Stadtrat die Ergebnisse der Voruntersuchung durch sein Büro vorstellte.

    Demnach ist die Auber Kläranlage ausgelegt für 6000 Einwohnergleichwerte. Bei den rund 1500 Einwohnern der Stadt, diversen Kleingewerben und dem Schlachthof als größtem Einleiter ist die vorgehaltene Kapazität erheblich zu hoch. Hoßfeld schlug deshalb vor, die Kapazität auf weniger als 5000 Einwohnergleichwerte herunterzusetzen. Da habe man immer noch ausreichend Reserve.

    Um eine neue Betriebserlaubnis zu bekommen, werde es erforderlich sein, zu den drei vorhandenen Reinigungsstufen eine vierte für die Phosphatfällung zu errichten. Grundsätzlich muss die Auber Anlage in ihrem aktuellen Stand saniert und teilweise erweitert werden und entspricht so nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Das Belebungsbecken bezeichnete er als ausreichend groß, die Belüftungstechnik aber, die immer wieder Tauchereinsätze erforderlich machte, müsse erneuert werden. Das Nachklärbecken sei zwar bautechnisch noch gut, aber zu klein.

    Kosten für Sanierung: drei Millionen Euro

    Sollte die Kläranlage saniert werden, stehen Investitionen von rund drei Millionen Euro an. Größte Einzelposten dabei sind der Neubau des Rechens und Sandfanges, der alleine mit rund 730 000 Euro aufgelistet wird. Der Neubau der Nachklärung (615 000 Euro) und eine Klärschlammentwässerung (370 000 Euro) sind weitere große Kostenfaktoren.

    Noch teurer könnte die Auber ein Anschluss an die Großkläranlage kommen. Dazu müsste eine neue Druckleitung mit Überwindung von wenigstens 35 Höhenmetern zum Übergabepunkt nördlich von Oellingen gebaut werden, die alleine mit Kosten von 1,77 Millionen Euro geschätzt wird. Daneben müsste sich die Stadt beim Abwasserzweckverband einkaufen, um das vorhandene Zuleitungsnetz und die Kläranlage selbst mitbenutzen zu können.  

    Anschlusskosten: 4,8 Millionen Euro

    Die Kosten dafür veranschlagt Hoßfeld mir weiteren rund 1,6 Millionen Euro. Pumpen und Kompressoren, um das Abwasser von Aub durch die Druckleitung zu pumpen, müssten neu aufgestellt werden. Die Gesamtkosten des Anschlusses bezifferte Hoßfeld mit rund 4,8 Millionen Euro.

    Weiterer wichtiger Gesichtspunkt seien die laufenden Betriebskosten. Denn auch beim Anschluss an die Großanlage müsse in Aub der Sandfang erneuert und weiter betrieben werden. Für den Betrieb der verbleibenden Anlagen in Aub errechnete das Büro laufende Kosten von jährlich rund 80 000 Euro, weitere rund 107 000 Euro würde der Betrieb der Druckleitung jährlich kosten. Der Betriebskostenanteil der Großanlage käme mit rund 238 000 Euro jährlich dazu.

    Betriebskosten fallen auch an, wenn die Stadt Aub ihre Anlage weiter betreiben will. Obwohl derzeit leichte Kostenvorteile für den Weiterbetrieb der eigenen Anlage zu sprechen scheinen, empfahl Hoßfeld dem Stadtrat, Kostenberechnungen über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren in Auftrag zu geben. Damit könnte unter Berücksichtigung möglicher Zuschüsse für die Sanierung der eigenen wie auch für den Anschluss an die Anlage des Zweckverbandes und der laufenden Kosten entscheiden zu können, welche der Varianten für Aub, Baldersheim und Burgerroth tatsächlich wirtschaftlicher sei.

    Bürgermeister Roman Menth erwartet in dieser Sache noch spannende Diskussionen. Eines aber sei sicher: Viel Geld kosten wird die eine, wie auch die andere Lösung.

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