Bürgermeister Harald Engbrecht (UWG) bezeichnete die Entscheidung des Kleinrinderfelder Gemeinderates für die Fortführung der eigenständigen Wasserversorgung für die Bevölkerung als"gelebte Demokratie". Letztlich setzten die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte nur um, was in einer Bürgerbefragung als überwältigender Mehrheitswille herauskam.
Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde waren gefragt worden, ob man sich einem großen Fernwasserverbund anschließen oder die eigenen Brunnen sanieren und damit Eigenständigkeit wahren soll. Von den zurückgesandten Fragebögen waren 1076 für die eigene Wasserversorgung, nur 89 votierten für den Anschluss an ein Fernwassernetz.
Die Kosten für beide Varianten sind ungefähr gleich, hatte sich in der Diskussion der letzten Monate herauskristallisiert und liegen etwa bei 3,2 bis 3,3 Millionen Euro. Hintergrund ist, dass einer der beiden eigenen Brunnen saniert werden muss, weshalb die Diskussion mit dem Fernwasseranschluss überhaupt aufkam. Zudem läuft in Kürze eine Ausnahmegenehmigung für die Überschreitung der Sulfat-Werte im Trinkwasser der Gemeinde aus. Wie berichtet bezieht Kleinrinderfeld das Trinkwasser aus einer eigenen Brunnenanlage mit zwei unterschiedlichen tiefen Brunnen, die ihr Wasser aus einer Süßwasserlinse in gut 60 Meter Tiefe gewinnen. Während der eine schon saniert wurde, steht die Sanierung des zweiten Brunnens noch aus.
So wie die Planungen jetzt sind, soll an einer anderen Stelle ein neuer Brunnen gebohrt werden, damit die Wasserversorgung der Bevölkerung aus dem gemeindeeigenen Wasserwerk für die nächsten Jahre gesichert ist. Der Wasservorrat in der Süßwasserlinse ist jedenfalls noch sehr reichlich, hatten erste Untersuchungen ergeben. Nach der eindeutigen Entscheidung des Gemeinderates will man nun schnell mit den Planungen fortfahren, damit das Projekt der eigenständigen Wasserversorgung für Kleinrinderfeld vorangetrieben wird und weiter bestes Trinkwasser aus den eigenen Brunnen gefördert werden kann.