Thomas Schmitt, langjähriger CSU-Kommunalpolitiker in Würzburg, ist jetzt Mitglied der FDP. Wie Schmitt gegenüber der Redaktion sagte, ist er erst seit einigen Tagen bei den Liberalen.
Schmitt war 18 Jahre lang, von 2002 bis 2020, Mitglied des Würzburger Stadtrates gewesen, von 2008 bis 2014 führte er die CSU-Fraktion. Im Sommer 2018 war er dann jedoch aus der CSU ausgetreten – wenige Wochen vor der bayerischen Landtagswahl. Die CSU hatte er verlassen, weil er nicht mit Horst Seehofers Flüchtlingspolitik einverstanden war. Dem Stadtrat gehörte Schmitt aber danach noch bis zur Kommunalwahl 2020 an.
Vor der Kommunalwahl hatte er sich zeitweilig für die Freien Wähler engagiert und auch eine Kandidatur auf deren Stadtratsliste erwogen. Dazu kam es aber nicht mehr, weil Schmitt gegen die Aufstellung eines eigenen OB-Kandidaten der Freien Wähler gewesen war. Ende 2019 erklärte er gegenüber der Redaktion seine politische Karriere für beendet.
Keine aktive Rolle in der Kommunalpolitik geplant
Seinen Eintritt in die FDP begründet Schmitt unter anderem mit der Haltung der Liberalen in der Corona-Politik: "Die FDP war und ist – neben anderen freiheitlichen, politischen Inhalten – die einzige Partei, von der ich mich während der Corona-Pandemie als Bürger im Hinblick auf meine grundgesetzlich garantierten Freiheitsrechte vertreten fühle", wird er in einer Pressemitteilung des FDP-Kreisverbands Würzburg-Stadt zitiert. Beruflich ist Schmitt seit zwei Jahren als landeskirchlicher Berater und Ansprechpartner für Kirchenasyl der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern tätig.

Eine erneute aktive Rolle in der Würzburger Kommunalpolitik schließt der 64-Jährige im Gespräch mit der Redaktion derzeit aus: "Ich strebe da nichts an." Auch eine Rückkehr zur CSU sei für ihn nie ein Thema gewesen: "Ich bin den CSU-Vertretern in Würzburg nach wie vor menschlich verbunden, aber das Kapitel ist für mich abgeschlossen."
Beim FDP-Kreisverband zeigt man sich äußerst erfreut über den Neuzugang. "Thomas Schmitt war während unserer gemeinsamen Zeit im Würzburger Stadtrat ein verlässlicher, ehrlicher und konstruktiver Gesprächspartner", wird FDP-Stadtrat Joachim Spatz in der Pressemitteilung zitiert. Mit Schmitt habe es "immer einen im Inhalt anspruchsvollen und in der Rhetorik schlagfertigen Gedankenaustausch" gegeben. Auch Kreisverbandsvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Andrew Ullmann freut sich, "dass die liberale Familie in Würzburg weiter wächst".