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Kist: Abwasserzweckverband: Zusammenschluss von Kist mit der Ahlbachgruppe auf der Kippe

Kist

Abwasserzweckverband: Zusammenschluss von Kist mit der Ahlbachgruppe auf der Kippe

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    Die Kister Kläranlage hat eine Betriebserlaubnis bis maximal Ende 2026. Doch der Anschluss an die Kläranlage der Ahlbachgruppe gestaltet sich beim Leitungsbau aus wasserrechtlichen Gründen schwierig.
    Die Kister Kläranlage hat eine Betriebserlaubnis bis maximal Ende 2026. Doch der Anschluss an die Kläranlage der Ahlbachgruppe gestaltet sich beim Leitungsbau aus wasserrechtlichen Gründen schwierig. Foto: Matthias Ernst

    Eigentlich schien seit Anfang dieses Jahres alles klar: Die Gemeinde Kist sollte ihr Abwasser in Zukunft in die von der Ahlbachgruppe, die aus den Gemeinden Waldbüttelbrunn, Waldbrunn, Hettstadt und Eisingen besteht, neu zu bauende Kläranlage einleiten. Ein entsprechender Grundsatzbeschluss lag vor. Auch die weiteren Mitgliedsgemeinden waren sich einig, zusammen mit Kist einen neuen Zweckverband zu gründen, um eine saubere Trennung zwischen altem und neuem Abwasserzweckverband zu ermöglichen. Doch nun steht das Vorzeigeprojekt für interkommunale Zusammenarbeit plötzlich wieder infrage.

    Entscheidender Faktor ist das Trinkwasserschutzgebiet

    Von Kist müsste eine Zuleitung an einen Übergabepunkt bei Waldbrunn oder Eisingen in das Leitungsnetz gebaut werden, welches zur Kläranlage hinführt. Das Problem sind dabei Vorschriften, die das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg als Fachbehörde – vom genehmigenden Landratsamt Würzburg aufgefordert – vorbringt, so Bürgermeister Volker Faulhaber (SPD) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Konkret geht es darum, dass das Gebiet, auf dem die neue Kläranlage errichtet werden soll, im Trinkwasserschutzgebiet der Zeller Quellen liegt. Kist allerdings liegt außerhalb des geplanten Schutzgebietes und müsste sein Abwasser in das Schutzgebiet zur Reinigung überführen. Das sei ohne eine besondere Ausnahme vom Wasserrecht nicht zulässig, so Bürgermeister Faulhaber.

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    Kist kann dem Abwasserzweckverband also erst dann beitreten, wenn der Leitungsbau geklärt ist. Man habe der Gemeinde zwar in Aussicht gestellt, dass eine Ausnahme möglich ist, will aber erst genaue Pläne haben, die dann geprüft werden sollen. Gibt die Gemeinde Geld für Planungskosten aus und der Bau kommt nicht zustande, sind die Kosten verloren. Dem Bürgermeister wäre am liebsten, man wartet auf eine Genehmigung und plant dann. Doch das scheint abwegig zu sein, wie er in der Sitzung betonte.

    Kläranlage in Kist darf nur bis 2026 betrieben werden

    Nun soll es Anfang Mai ein klärendes Gespräch mit allen betroffenen Bürgermeistern, dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt geben, um die Zuleitungsfrage zu lösen. Kist muss handeln, denn die gemeindliche Kläranlage ist in die Jahre gekommen und ihre Betriebserlaubnis war eigentlich Ende 2021 ausgelaufen. Doch man hatte im Hinblick auf den Anschluss an die Ahlbachgruppe nochmals eine Verlängerung bis Ende 2026 erhalten. Und auch die Ahlbachgruppe muss eine neue Kläranlage bauen. Doch wenn Kist nicht mit einleitet in die neue Anlage, könnte man diese viel kleiner konzipieren.

    Bis zur nächsten Gemeinderatssitzung will die Verwaltung nochmals alle Zahlen zusammenstellen, damit die Gemeinderäte entscheiden können, ob eventuell ein eigener Neubau nicht doch kostengünstiger wäre. Das hatte allerdings das Fachbüro Dahlem in einer Studie von 2020 schon für obsolet erklärt. Die Kosten für Kist als alleiniger Bauherr einer neuen Kläranlage wäre um ein vielfaches höher, konnte sich Markus Heuschmann (CSU) noch erinnern.

    Man habe allerdings einen gewissen Zeitdruck, gab Bürgermeister Faulhaber zu bedenken, denn jeder Monat, in dem nicht an der neuen Kläranlage geplant wird, koste den Zweckverband etwa 100.000 Euro. Auch Manfred Spiegel (SPD) sieht eigentlich keine Alternative zur gemeinsamen Kläranlage: "Ich bin ein Freund von Zusammenschlüssen, wenn sie wirtschaftlich sind".

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