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Würzburg: Zum 31. Mal: Neue Stolpersteine in Würzburg für die Opfer nationalsozialistischer Gewalt

Würzburg

Zum 31. Mal: Neue Stolpersteine in Würzburg für die Opfer nationalsozialistischer Gewalt

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    Symbolbild: Stolpersteine in der Würzburger Ludwigstraße 29. Am Montag werden in Würzburg wieder Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewalt verlegt.
    Symbolbild: Stolpersteine in der Würzburger Ludwigstraße 29. Am Montag werden in Würzburg wieder Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewalt verlegt. Foto: Archivfoto Annette Taigel

    Seit vielen Jahren finden in Würzburg zwei Stolpersteinverlegungen im Jahr statt. Am kommenden Montag, 27. Juni, werden von 9 Uhr bis 12.30 Uhr fünfzehn weitere Stolpersteine in der Stadt verlegt (siehe Grafik). Dies teilt der Arbeitskreis Stolpersteine jetzt mit. Den ersten Stein wird Gunter Demnig, der Urheber des bundesweiten Projektes Stolpersteine, selber verlegen.

    Danach werden 663 solcher Steine in Würzburg liegen, heißt es in der Mitteilung. Für die neue Opfergruppe der Ausgegrenzten werden dabei fünf Steine verlegt werden. Ein Beispiel dafür ist Hermann Schwarz, für den ein Stolperstein um 9.50 Uhr in der Unteren Johannitergasse 3 verlegt wird.

    Wegen Hausfriedensbruchs und Amtsanmaßung ins KZ geschickt

    Bis 1941 habe er ein unauffälliges Leben geführt, sei sogar Mitglied bei der NSDAP gewesen. Da habe ihn eine Frau angezeigt, er habe sich als Mitglied des Gesundheitsamtes ausgegeben, um bei ihr Zugang zu erhalten, so die Mitteilung. Wegen Hausfriedensbruchs und Amtsanmaßung sei er verurteilt, aber danach sofort in das KZ Mauthausen überwiesen worden.

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    In Mauthausen sei "Vernichtung durch Arbeit" mehr noch als in den anderen Lagern Programm gewesen, und es müsse allen Beteiligten klar gewesen sein, dass ein älterer, gesundheitlich angeschlagener Mann die dortigen Bedingungen nicht lange überleben würde, heißt es weiter. Von seiner "Überstellung" nach Mauthausen am 25. Dezember 1941 bis zu seinem Tod "durch Herzschlag" am 5. Januar 1942 seien dann auch tatsächlich gerade einmal elf Tage vergangen.

    Der Gestapo aufgefallen, weil er nicht zur Wahl ging

    Ein anderes Schicksal hatte Adolf Fellmannn, dessen in der Heinestraße 18 um 10.15 Uhr gedacht wird, heißt es weiter. Er sei der Gestapo 1936 durch eine Anzeige seines Vermieters aufgefallen: Er gehe nicht zur Wahl.

    Als er sich mit dem Wahlleiter angelegt habe, sei er für mehrere Tage inhaftiert worden. Er habe die Beamten wegen "Freiheitsberaubung" und "Körperverletzung" angezeigt – und dafür die polizeiliche Einstufung als "Querulant" erhalten. In den kommenden Jahren sei die Auseinandersetzung mit der Polizei eskaliert, er sei nicht zum Verhör erschienen und wegen des Heimtückegesetzes schließlich zu Gefängnis verurteilt worden.

    Andere Steine werden gesetzt für jüdische Menschen und Opfer der Krankenmorde

    Gegen alle polizeilichen Maßnahmen habe er Beschwerde eingelegt. Zuletzt sei er im März 1939 in das KZ Dachau eingewiesen worden. Am 14. Juli starb er in Mauthausen im Steinbruch durch einen herabstürzenden Stein. Die Fragen seines Sohnes nach den näheren Umständen blieben unbeantwortet.

    Andere Steine werden gesetzt für jüdische Menschen und für Opfer der Krankenmorde, so die Mitteilung.

    Weitere Infos, auch den Verlege-Zeitplan, gibt es im Netz unter stolpersteine-wuerzburg.de.

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