Kürzlich wurden die 30 Module für den Anbau der Grundschule Kirchheim durch die Firma KB Container aus Schlüsselfeld im Pausenhof geliefert und aufgestellt. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Gemeinde Kirchheim entnommen.
„Bis zum Schuljahresbeginn am 13. September sollen die vier neuen Klassenzimmer, ein Differenzierungsraum sowie weitere Toilettenanlagen fertig ausgebaut zur Verfügung stehen“ freut sich Schulleiterin Anke Ludwig. „Im neuen Schuljahr gehen wir aktuell davon aus, dass wir erstmals seit vielen Jahren über 200 Kindern an der Grundschule haben werden“ so Gunther Ehrhardt, Bürgermeister von Geroldshausen.
Noch vor fünf Jahren lag die Kinderzahl zu Schuljahresbeginn bei 152 aus den drei Mitgliedsgemeinden des Verbandes Geroldshausen, Kirchheim und Kleinrinderfeld. „Heuer werden wir erstmals wieder drei Eingangsklassen bei den Erstklässlern haben und somit in den Jahrgangsstufen eins bis vier insgesamt neun Klassen. Die Schülerprognose zeigt, dass in fünf Jahren 258 Kinder unsere Grundschule besuchen sollen, in dann elf Klassen“ so Kleinrinderfelds Bürgermeister Harald Engbrecht.
Aus Sicht der Verantwortlichen im Schulverband war es daher richtig und notwendig, die Schule mit einem Anbau zu erweitern. „Die umfassenden Diskussionen für eine Erweiterung oder einen Umbau begannen bereits 2016. Es gab dabei viele Überlegungen und Ideen. Der Beschluss zur Erweiterung mit Modulen wurde dann im Sommer 2021 getroffen“ so der Schulverbandsvorsitzende und Bürgermeister Björn Jungbauer. „Wir haben hiermit bewiesen, dass auch Kommunen noch schnell und wirtschaftlich bauen können“ so Jungbauer.
Seit dem Beschluss der Verbandsversammlung wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro „S-hoch2 Architektur - Schubert & Schubert“ aus Estenfeld, den Fachplanern für die technische Gebäudeausrüstung von „Burmester & Partner“ aus Würzburg sowie dem Brandschutzbüro Renninger aus Essfeld der Bauantrag erstellt, sowie die Werk- und Ausführungsplanungen.
„Die neuen Klassenzimmer werden alle mit digitalen Tafeln ausgestattet sowie neuem Mobiliar, dafür danke ich dem Grundschulverband.“
Anke Ludwig, Schulleiterin
Die Herrichtung und Erschließung wurde durch die Mitarbeiter der drei Bauhöfe der Mitgliedsgemeinden übernommen, die Planungen und Organisation hierfür lag bei Thomas Kunick, dem Bautechniker der Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim.
Nach einer Ausschreibung erhielt die Firma KB Container aus Schlüsselfeld den Zuschlag, der Preis bei der Vergabe lag sogar leicht unter der Kostenschätzung. „Die neuen Klassenzimmer werden alle mit digitalen Tafeln ausgestattet sowie neuem Mobiliar, dafür danke ich dem Grundschulverband“, so Schulleiterin Anke Ludwig.
Die vier Klassenzimmer werden alle auch mit dezentralen Raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet, sobald diese wieder lieferbar sind. Das Gebäude bietet eine Nutzfläche von rund 435 Quadratmetern auf zwei Stockwerken und wird noch mit einer Holzfassade verkleidet. Im Zuge des Anbaus war es notwendig den Pausenhof in die Obertorstraße zu erweitern und diese teilweise für den Verkehr zu sperren.
Damit der Anbau im Pausenhof errichtet werden konnte, mussten zwei Ginkgo-Bäume versetzt werden. Da man diese beiden stattlichen Bäume nicht einfach nur fällen wollten, wurden die Bäume von den Mitarbeitern des Bauhofs in Zusammenarbeit mit der Firmengruppe Haaf umgepflanzt. Ein Angebot für eine professionelle Großbaumverpflanzung wurde im Vorfeld eingeholt, dieses belief sich auf knapp 8000 Euro. Angesichts der hohen Kosten wurde hierauf verzichtet und die beiden Bäume mit vorhandener Gerätschaft an ihren neuen Standort der Skulpturenrampe in der Mergentheimer Straße umgesetzt. Mit einer entsprechenden Bodenverbesserung vor der Pflanzung und einer ausreichenden Wässerung sind die für ein Anwachsen notwendigen Randbedingungen geschaffen worden.
Die Kosten für den Anbau samt Ausstattung und Nebenkosten belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro, der Grundschulverband erwartet für das Projekt einen Zuschuss des Freistaats Bayern von 550.000 Euro. Es war das erste Mal bei einem solchen Vorhaben, dass auch ein modularer Anbau von der Regierung von Unterfranken mit dem 100 prozentigen Fördersatz anerkannt wurde, da der Bau technisch auf eine Nutzungszeit von 25 Jahren ausgelegt ist. „Dies war nicht einfach, aber die Mühen haben sich in ihren Augen gelohnt“ so der Tenor der drei Bürgermeister.