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Kirchheim: Marodes Freibad: Kirchheimer Gemeinderat einstimmig für Neubau

Kirchheim

Marodes Freibad: Kirchheimer Gemeinderat einstimmig für Neubau

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    Das beliebte Kirchheimer Freibad weicht einem Neubau.
    Das beliebte Kirchheimer Freibad weicht einem Neubau. Foto: Christian Ammon

    Generationen von Kinder haben im Kirchheimer Freibad Schwimmen gelernt. Ohne Sanierung sind jedoch seine Tage gezählt. In den vergangenen Jahren waren vermehrt Schäden an der Beckenfolie des 1965 erbauten Freizeitbads aufgetreten. Der Gemeinderat hat sich nun für einen Neubau entschieden. Auf Kirchheim kommen damit jedoch nicht unerhebliche Kosten zu. Im Raum stehen Kosten von etwa 1,6 Millionen Euro. Noch vor der Sommerpause hatte der Rat neue Schulden in ebendieser Höhe auf den Weg gebracht. Ein Sonderförderprogramm des Freistaats übernimmt nur etwa ein Viertel der Kosten.

    Der Gemeinderat steht dennoch geschlossen hinter dieser Entscheidung. "Ausschlaggebend war die tiefe Verankerung in der Bevölkerung", erklärt Kirchheims Bürgermeister Björn Jungbauer. "Die Leute haben das Bad in vielen Jahren liebgewonnen." Ob ein Bundesprogramm, für sich Kirchheim beworben hat und das für die Sanierung kommunaler Sport- und Jugendeinrichtungen zur Verfügung steht, eine Erleichterung bringt, ist fraglich.

    Einsparungen nur begrenzt möglich

    Der mögliche Zuschuss deckt weniger als die Hälfte der förderfähigen Kosten ab. Auch sind die Förderkriterien für ein schon jetzt mit geringem Energieaufwand betriebenes Bad wie das in Kirchheim – das Bad ist unbeheizt – keineswegs maßgeschneidert. Weitere Einsparungen sind nur in begrenztem Maße möglich. Immerhin sollen die Pumpen über eine Solaranlage auf dem Dach des Technikgebäudes betrieben werden. Vom Landkreis erhält das Bad einen jährlichen Zuschuss von 12.000 Euro. Dieser ist jedoch auf den Betrieb begrenzt und reicht nicht, um das jährliche Defizit von etwa 40.000 Euro abzudecken.

    Der Gemeinderat hat über mögliche Abstriche an einem Neubau beraten. Strittig ist vor allem noch, ob das neue Becken wieder mit einer Folie abgedichtet wird oder zumindest der stärker genutzte Kopfbereich eine langlebige Edelstahl-Verkleidung erhält. Diese Variante ist etwa 200.000 Euro teurer. Eine komplette Ausführung aus Edelstahl ist dagegen vom Tisch. Vorerst nicht gebaut wird aus Kostengründen zudem eine Rutsche und das Technikgebäude und das Planschbecken bleiben weitgehend unverändert.

    Über 15.000 Gäste in vergangenen Saison

    Wie beliebt das Bad in Kirchheim und den Nachbargemeinden ist, hat sich zuletzt im vergangenen Jahren gezeigt. Bei heißer und trockener Witterung kamen zwischen dem 15. Mai und dem 12. September insgesamt 15.045 Badegäste. Die Besucherzahl hat damit wieder den Stand guter Jahre vor der Corona-Krise erreicht. Das Bad blieb unabhängig von der Witterung geöffnet. Auch hatte die Gemeinde in diesem Jahr keine Schwierigkeiten, Ehrenamtliche als Badeaufsichten zu finden. Eine wichtige Säule ist der 500 Mitglieder starke Schwimmbadförderverein. Für die Sanierung haben die Mitglieder bereits angepackt und damit begonnen, die alte Folie auszubauen.

    Das Bad bleibt im kommenden Jahr geschlossen, soll aber schon ein Jahr später wieder zum Abkühlen und Schwimmenlernen zur Verfügung stehen. Badegäste dürfen sich dann über ein verändertes Erscheinungsbild freuen.

    Becken in L-Form bleibt so groß wie bisher

    Das Becken erhält eine L-Form und bleibt mit einer Wasserfläche von 362 Quadratmetern in etwa so groß wie bisher. Der Nichtschwimmerbereich ist durch eine Trennwand abgesichert. Die Schwimmer bleiben damit unter sich und können auf zwei kurzen und drei vollen 25-Meter-Bahnen in Ruhe ihren Sport ausüben. Eine wichtige Forderung an den Neubau war eine bessere Verteilung des Chlors. Dafür erhält das Becken eine komplette umlaufende Abflussrinne. Auch soll das Becken barrierefrei zugänglich sein.

    Für den Umbau ist eine Baugenehmigung nötig. Nur deutlich kleinere Schwimmbecken benötigen diese nicht.

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