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Gerbrunn: Gerbrunn: Der Bebauungsplan "Roman Hill" ist unter Dach und Fach

Gerbrunn

Gerbrunn: Der Bebauungsplan "Roman Hill" ist unter Dach und Fach

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    Früher wurde auf der 500 Meter langen und 150 Meter breiten Anlage "Roman Hill" im östlichen Teil von Gerbrunn scharf geschossen. Es war die Schießanlage der amerikanischen Armee, die nach dem Abzug der Streitkräfte brach lag. Jetzt ist der Plan für die Nachnutzung der Anlage unter Dach und Fach. Mit den Gegenstimmen der vier Ratsmitglieder der Grünen hat der Gemeinderat den Bebauungsplan Roman Hill aufgestellt. Vorher galt es noch, den Flächennutzungsplan (FNP) zu ändern, und auch das segnete das Gremium ab.

    Grundlegend plant die Gemeinde auf dem Areal ein Jugendspiel- und Naturerlebnisgelände, ohne den Charakter der Schießanlage ganz zu zerstören. Vorgesehen sind unter anderem Flächen für naturnahe Aufenthalts-, Spiel- und Sportbereiche mit einem Spielplatz, einem Grillbereich, einem Areal für Outdoor-Gymnastik, Spielflächen für Fußball, Streetball und Beachvolleyball, einem Bereich für Biking, Skating und Laufrad-Track, eine Boulderanlage und ein Waldkindergarten mit Wagon als Basis-Station.

    Wegenetz mit Informationstafel

    Weiter unten können in einem Sondergebiet "Erholung/Ferienwohnen" Tiny-Houses gebaut werden. Zudem soll ein Wegenetz mit Informationstafeln und ein Aussichtsturm mit Aussichtsplattform dem Naturerlebnis und der Erholung dienen. An diesem Plan hatte das Architekturbüro Holl Wieden aus Würzburg gemeinsam mit der Verwaltung mehrere Jahre getüftelt, und es bedurfte einer ganzen Reihe Ratsdebatten, bis der Plan nun in Form gebracht wurde.

    Bereits in seiner Oktober-Sitzung hatte der Gemeinderat über die vielen Einwendungen, Anregungen und auch kritischen Töne von Trägern öffentlicher Belange und Privatleuten diskutiert und sie sehr sorgfältig abgewogen. Naturgemäß hatte der Bund Naturschutz am heftigsten diese Pläne kritisiert, denn immerhin ist dieser Bebauungsplan schon ein Eingriff in die Natur. Dieses sensible Thema gingen die Verantwortlichen auch mit sehr viel Behutsamkeit und Achtsamkeit an, wie die vielen Gutachten und Begehungen an den Tag gebracht hatten.

    So wird nur etwa ein Drittel des Gebietes neu genutzt, während zwei Drittel der Natur unberührt bleiben. Fledermäuse wurden nicht festgestellt, aber auch nicht ausgeschlossen. Unvermeidbare Baumfällungen werden in den Wintermonaten vorgenommen, zum Schutz der Haselmäuse werden erst nach deren Winterschlaf Bäume gefällt. Schlingnattern und die oft zitierten Zauneidechsen sind bei Begehungen nicht festgestellt worden.

    In puncto Wegenetz hatte ein Mitglied des örtlichen Bundes Naturschutz zu Beginn der Sitzung eindringlich darum gebeten, auf eine Asphaltierung zu verzichten. Das sei im Plan auch vermerkt, entgegnete Bürgermeister Stefan Wolfshörndl. "Das bedeutet aber nicht, dass wir das auch tatsächlich machen werden", sagte er. Vorgesehen seien geschotterte Wege, asphaltiert würde nur dann, wenn es die Feuerwehr für die Befahrbarkeit mit ihren schweren Fahrzeugen einfordern würde. Und das Mähen der Wiesen könnte auf manchen Flächen durchaus auch auf den August gelegt werden.

    Jetzt geht es an die Umsetzung

    Auch wenn im Jugend- und Naturerlebnisgelände keine Großveranstaltungen geplant sind, so werden doch 85 Parkplätze angelegt. Zuviel, befanden die Grünen, wozu bräuchte man so viele Parkplätze. Das seien nicht zu viele, so der Bürgermeister, zudem würde der Untergrund eine Schotter-Grasfläche sein.

    Unterm Strich hielten sich die Bedenken seitens des Gremiums in Grenzen, denn die vielen Worte waren schon in vielen vergangenen Sitzungen gefallen. Nach gut einer Stunde waren die Einwendungen und Anmerkungen zum FNP und Bebauungsplan durchgearbeitet, nun geht der Rat Stück für Stück an die Umsetzung.

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