Landkreis Kitzingen Diese in ganz Europa verbreitete Pflanze ist wildwachsend auf Wiesen, in Gebüschen und Hecken anzutreffen. Bereits im Altertum wurde Baldrian als Heilpflanze verwendet. Sie blüht in rosaweißen Trugdolden und wird seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Beruhigungsmittel eingesetzt; Baldrian ist auch heute noch ein vielfach beliebtes Hausmittel.
Ausgangsmaterial für Arzneimittel sind die getrockneten Wurzeln von valeriana officinalis, einer in den nördlichen und gemäßigten Klimazonen verbreiteten Art. Der Wurzelstock ist sehr ausdauernd und bildet nach allen Seiten lange gelbbraune Ausläufer. Viele pharmakologische Studien überprüften die Wirkung einzelner Baldrianinhaltsstoffe sowie des Gesamtextraktes. Dabei konnte eine Verringe- rung der Schlaflosigkeit, eine Abnahme von nervösen Reizzuständen sowie eine Verbesserung der Schlafqualität festgestellt werden. Ferner wird dem Baldrian eine das Seelenleben ausgleichende Wirkung zugeschrieben, die auch in wissenschaftlichen Untersuchungen bewiesen wurde. Der Duft des Baldrians lockt Katzen an, deshalb wird er auch volkstümlich als Katzenkraut bezeichnet. Aber wohl auch Ratten können dem Geruch von Baldrian nicht widerstehen, denn auch der Rattenfänger von Hameln hatte, so die Sage, einen Baldrianzweig an seinem Gürtel befestigt.
Der Echte Baldrian ist eine bis zu 1,50 Meter hohe Pflanze aus der Familie der Baldriangewächse, hat einen aufrechten, gefurchten, schwach behaarten Stängel. Die unteren Stängelblätter sind gestielt und behaart, die oberen sind kahl und sitzen dem Stengel an. Die Krone der Einzelblüten ist drei bis sechs Millimeter lang, rosa bis weißlich, unten röhrenförmig, oben trichterförmig und besteht aus fünf miteinander verwachsenen Kronblättern. Sein sehr ähnlicher Verwandter, der Kleine Baldrian, wird nur 30 Zentimeter hoch.