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Prachtkerl mit Namen Würzburg

Stadt Würzburg

Prachtkerl mit Namen Würzburg

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    Mit einem "großem Bahnhof" am Hauptbahnhof wurde die Zugtaufe gebührend gefeiert - allen voran als "Namenspatin" Würzburgs Oberbürgermeisterin Pia Beckmann und als "Täufling" ein schnittiger ICE 3 der Baureihe 406-005 - "einer unserer Prachtkerle", wie der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Bayern, Hermann Graf von der Schulenburg, meinte.

    Bisher hatten nur einzelne Zugstrecken Namen wie "Rheingold" oder "Wilhelm-Conrad-Röntgen", nicht aber die Fahrzeuge selbst. Um mehr Identifikation zu schaffen, hat sich die Bahn nun entschlossen, ihren schnellen Zügen Namen zu geben. Würzburg ist die siebte deutsche Stadt, die eine Patenschaft übernehmen durften. Der Name Würzburg samt Stadtwappen schmückt in vierfacher Ausfertigung die beiden Führerstände des ICE, der auf Strecken in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland zum viel beachteten Botschafter der Stadt Würzburg werde, sagte von der Schulenburg beim Festakt. Bei 10 877 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 330 Stundenkilometern ist der "ICE Würzburg" zudem ein rasanter Botschafter.

    Bei der Auswahl Würzburg als Namenspate habe die Verbundenheit der Stadt und seiner Einwohner zur Bahn eine wesentliche Rolle gespielt, so der DB-Beauftragte. Bahnreisende hätte von Würzburg aus in jede Himmelsrichtung eine "irre günstige Ausgangsposition": Rund vier Stunden brauche der ICE von Würzburg nach Berlin, je dreieinhalb nach Hamburg und nach Köln und je drei Stunden nach München und Leipzig. Kaum eine andere deutsche Stadt sei so verkehrsgünstig gelegen, so von der Schulenburg.

    Der Bahnbeauftragte erinnerte daran, dass sich die Würzburger schon 1828 für den Bau einer Bahnlinie eingesetzt hatten, sich aber nicht gegen König Ludwig I. durchsetzen konnten, der dem Bau des Main-Donau-Kanals Vorrang gegeben hatte. So kam Würzburg erst am 1. Oktober 1854 mit der Eröffnung der Strecke Bamberg-Aschaffenburg ans Bahnnetz. 1864 folgte die Strecke Würzburg-Ansbach, 1865 Würzburg-Nürnberg, 1866 der Anschluss zur Odenwaldbahn, 1872 die Bahnlinie Würzburg-Gemünden-Elm.

    Die Teilung Deutschlands verlagerte die Verkehrsströme auf Nord-Süd-Verbindungen, und Würzburg lag über Nacht im Knotenpunkt. Die Konsequenz war der Bau der erste deutschen Hochgeschwindigkeitsstrecke Würzburg-Hannover, deren erstes Teilstück 1988 eröffnet wurde.

    Auch wenn sich nach dem Fall der Mauer der Verkehr nun wieder neu orientiere, so unternähmen doch die Bahn, die Stadt und der Freistaat große Anstrengungen, um die Bahn in und um Würzburg fit für die Zukunft zu machen, meinte von der Schulenburg und wies unter anderem auf den Ausbau der NeiTech-Strecken (Neigungstechnik) Würzburg-Schweinfurt-Mellrichstadt (16 Millionen Euro) und Würzburg-Bamberg-Lichtenfeld-Hof (18 Millionen Euro) hin. Auch der geplante Umbau des Hauptbahnhofes Würzburg steht weiter auf dem Fahrplan der Bahn. Trotz der schwierigen Verhandlungslage zwischen Post, Bahn und Stadt sei mit einem Baubeginn noch im Jahr 2004 zu rechnen, sagte von der Schulenburg auf Anfrage dieser Zeitung.

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