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Unklarheiten bei der Kläranlage

Ochsenfurt

Unklarheiten bei der Kläranlage

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    Unklarheiten bei der Kläranlage
    Unklarheiten bei der Kläranlage Foto: FOTO MARKHARD BRUNECKER

    Eingangs der Versammlung ging Bürgermeister Hermann Oechsner auf die Investitionen im Jahr 2002 seiner 830 Einwohner zählenden Gemeinde ein. Den Hauptteil der insgesamt 1,154 Millionen Euro verschlang der Kauf der Kläranlage mit 690 500 Euro.

    Es folgten der Rentersacker II (321 600 Euro), der Fußweg Brunnenklinge (34 300 Euro) der Karlsbergweg (34 000 Euro) und der Umbau Rathaus/Judenhof mit 40 000Euro.

    Mehr Schulden

    Der Schuldenstand hat sich von 861 300 Euro (2001) auf 1,225 Millionen Euro (30.12.2002) erhöht. Der Kauf der Kläranlage schlägt noch mit 200 000 Euro zu Buche, da einige Anlieger ihre Beiträge trotz Stundungsangebot noch nicht beglichen haben.

    Oechsner bemängelte, dass durch Gesetzesänderungen (Bund/Länder) die Gemeinden immer mehr belastet würden und auch seine Gemeindekasse nicht verschont blieb.

    Im Zuge der Flurbereinigung stehe nach Worten des Gemeindeoberhaupts eine Neuregelung des Holzplatzes am Brunnenberg an. Er bat die Besucher, ihren Bedarf an Flächen (Kauf oder Pacht) bei der Gemeinde anzumelden.

    "Kein Einblick"

    Die anschließende zweistündige Diskussionsrunde über Kläranlage und Abwassergebühren eröffnete stellvertretender Bürgermeister Wolfram Blumentritt mit einem Situationsbericht.

    Seit dem 1. Oktober 2002 wird die Kläranlage von der Gemeinde Tauberrettersheim in Eigenregie geführt. Blumentritt bedauerte, dass der Vorbesitzer der Gemeinde keine Möglichkeit gab, Einblick in die Kostenrechnung zu geben.

    Nach seiner Recherche müssen für das Jahr 2003 an Personalkosten, Energie, Reparaturen und Zinsen etwa 108 000 Euro veranschlagt werden.

    Offen ist noch die Frage, ob die Gemeinde das bisherige Gasaggregat (ist derzeit defekt) durch einen neuen Stromanschluss ersetzten soll. Die Kosten für einen Stromanschluss betragen laut zwei vorliegender Angebote 40 000 oder 52 000 Euro.

    Laut Blumentritt konnte er die Kosten aus einem Angebot zu Baubeginn (1993) von 278 000 Euro über 93 000 Euro (August 2002) auf 52 470 Euro zum 10. Dezember 2002 drücken. Welche Variante die wirtschaftlichste ist, konnte an diesem Abend nicht geklärt werden.

    Auf den Zustand der Anlage angesprochen erklärte Blumentritt, dass es keine Wartungsverträge, insbesondere für das Gasaggregat, gab.

    Bei der Übernahme musste zudem festgestellt werden, dass modernste Geräte für Probeentnahmen jungfräulich in der Ecke standen und vermutlich seit Inbetriebnahme vor gut fünf Jahren nicht benutzt worden sind.

    "Kein Schrott"

    Den Vorwurf, die Gemeinde habe mit dem Erwerb der Kläranlage die Katze im Sack gekauft, wies Oechsner klar zurück. Die Anlage sei kein Schrott. Der Kaufpreis für das Gesamtpaket (Zulaufkanal, Stauraumkanal, Regenüberlaufbecken, Abwasserdruckleitung) sei günstig.

    Er rechne mit keinen weiteren Kosten. Bei dieser Gelegenheit stellte er zudem klar, dass der Vorbetreiber nicht in Konkurs gegangen sei, sondern die Gemeinde bezüglich des Auslaufs des Fünfjahresvertrags gehandelt habe. Der ehemalige Betreiber wollte die Preise nach seinen Worten gewaltig anziehen.

    Blumentritt ging im Verlauf der Debatte noch auf die Abwassergebühren ein. Diese betragen zur Zeit fünf Euro pro Kubikmeter. Bei dem erwarteten Kostenaufwand von 108 000 Euro für das Jahr 2003 entspreche dies einer Gebühr von etwa 3,80 Euro plus die offene Strominvestition.

    Blumentritt zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der Kubikmeterpreis in den folgenden Jahren wegen der anfänglich hohen Personalkosten eher nach unten als nach oben korrigiert werden könnte.

    Den Vorwurf von Bürgern, dass die Belastung im Zweckverband Röttingen/Bieberehren niedriger sei, wies Bürgermeister Oechsner entschieden zurück. Bieberehren habe wegen einer Zuschussrichtlinie nur mehr Zuschüsse bekommen. (Anmerkung der Redaktion: Ursprünglich war ein Zweckverband Röttingen/Bieberehren/Tauberretterseim geplant).

    Vor- und Nachteile

    Bei der nächsten Gemeinderatsitzung müsse der Rat entscheiden, ob es einen Ergänzungsbeitrag für die Energieerzeugungsanlage oder eine Umrechnung der Kosten auf den Abwasserpreis gebe. Für beide Vorschläge gebe es Vor- und Nachteile. Kopfzerbrechen bereiten ihm auch die zahlreichen Brunnen und Zisternen, die nicht offiziell angemeldet sind und daher keine Einnahmen bringen.

    Abschließend begründete der Bürgermeister noch den Rückumzug seines Büros mit Sitzungssaal von der Schule ins ehemalige Rathaus. Das alte neue Rathaus solle wieder ins Zentrum Tauberrettersheims zurückkehren. Die Umbaukosten seien sehr gering gewesen.

    Zudem könne nun das Gebäude auch für Bauhof und weitere Institutionen genutzt werden. Die Räume in der Schule können nun von der Freiwilligen Feuerwehr, Gruppen oder von der Jugend genutzt werden.

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