Wenn in der Natur "tabula rasa" gemacht wird, haftet diesem lateinischen Begriff eher etwas Negatives, etwas Zerstörerisches an. Schaut man im Lexikon nach, dann steht dieser Begriff im übertragenen Sinne für Beseitigung zugunsten des Neuen.
Die "Hofellern" sind ein kostbares Steppenheiderelikt. Der frühere Würzburger Botanik-Professor Dr. Dr. Burgeff hatte es einmal als das kostbarste Kleinod in der Umgebung von Würzburg bezeichnet und war oft mit seinen Studenten hier, um die einmalige Kalkflora zu erklären.
Auf der nur wenige Zentimeter tiefen Pflanzen tragenden Schicht wachsen die Sonne liebende seltene Gewächse wie Küchenschelle, Große Anemone, Sonnenröschen, der Blutrote Storchschnabel, Thymian, Mau-erpfeffer und viele andere Vertreter des Magerrasens. Allerlei Kleinlebe-wesen wie Spinnen, Käfer und Schmetterlinge sind auf diese Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen.
Die "Hofellern" wurden im Juli 1980 unter Naturschutz gestellt, nach dem die Gemeinde kurz zuvor von der Turngemeinde eine Fläche von 19 832 Quadratmeter für 121 800 Mark erworben hatten.
Etwa 7800 Quadratmeter sind Trockenrasen. Ohne einen Rückschnitt würde dieser verloren gehen und die hier wachsenden, die Wärme liebenden Pflanzen nicht mehr hochkommen.
Besonders der schnell wachsende Hartriegel breitet sich auf dem 7800 Quadratmeter großen Magerrasen immer mehr flächendeckend aus. Gerodet wurden auch zahlreiche kaputte Kiefern und Eichen. Bei Beginn der Arbeiten freute sich Bürgermeister Rainer Kinzkofer, dass der Land-schaftspflegeverband, dem auch Veitshöchheim mit einem Beitrag von derzeit 1020 Euro angehört, erstmals im Ort tätig ist. Die drei Tage dauernden Arbeiten fördert zu 70 Prozent der Verband und zu 30 Prozent der Landkreis.
Der Erhalt des Naturdenkmals "Hofellern" ist auch ein Herzensanliegen der Veitshöchheimer Bund Naturschutz-Ortsgruppe. Schon 1985 hatte sie mit der Gemeinde Schutzpflanzungen am Rande des von drei Seiten von einer Bebauung umgebenen Areals und in den Folgejahren mehrere Pflegeaktionen durchgeführt.
So beteiligten sich auch dieses Mal wieder einige BN-Mitglieder aktiv an der Aktion, indem sie das Mähgut und Äste auf Haufen zum Abtransport durch den Müllabfuhrzeckverband schichteten. Ein Bauhofmitarbeiter übernahm mit einem Frontlader das Aufladen.