Berlin (dpa) Die deutsche Hilfe gelangt auf vielen verschiedenen Wegen ins Unglücksgebiet am Indischen Ozean. Die Bundesregierung greift dabei auf bewährte Mittel und Strukturen der Bundeswehr oder des Technischen Hilfswerkes zurück. Die Hilfsorganisationen setzen auf ihre langjährigen Verbindungen in die Krisenregionen und bauen auch auf die Unterstützung von einheimischen Mitarbeitern.
Die Bundeswehr konzentriert ihre Hilfe auf die von der Flutwelle besonders hart getroffene indonesische Provinz Aceh. Dort soll ab Mittwoch ein Lazarett mit 120 Ärzten und Sanitätern arbeiten können. Erwartet wird dort auch die "Berlin" der Bundesmarine mit 45 Krankenbetten und zwei Operationssälen.
Das Technische Hilfswerk ist mit 94 Kräften im Einsatz, 49 davon in Indonesien. Es seien alles Spezialisten für die Aufbereitung von Trinkwasser. Mit fünf Flugzeugladungen wurden unter anderem neun Transportfahrzeuge, zwei Geländewagen und zehn Wasseraufbereitungsanlagen in die Krisenregion geschafft.
Insgesamt 36 deutsche Hilfsorganisationen arbeiten im Unglücksgebiet. So erreicht die Caritas beispielsweise inzwischen fast 200 000 Flutopfer. Allein an der Südostküste Indiens seien 800 Mitarbeiter eingesetzt, wurden 100 Flüchtlingscamps für rund 125 000 Flüchtlinge eingerichtet. Als eine der ersten Hilfsorganisationen ist die Caritas auf den Andamanen-Inseln aktiv.
Das Deutsche Rote Kreuz gehört zu 30 nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, die in elf Krisenländern im Einsatz sind. Mehr als 15 000 einheimische und ausländische Freiwillige arbeiteten mit. Das DRK, das 30 Mitarbeiter vor Ort hat, in Sri Lanka und Indonesien schon Trinkwasser - Aufbereitungsanlagen für je 200 000 Menschen errichtet.