Der Verstorbene war ein gebürtiger Würzburger. Hier besuchte er das Siebold-Gymnasium und begann sein Medizin-Studium, das er in Wien fortsetzte. Nach seinem medizinischen Staatsexamen assistierte er an den Kreiskrankenhäusern in Dettelbach und Haßfurt. Der Approbation 1963 schloss er die Weiterbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde an der Universitätskinderklinik Würzburg an, promovierte und erhielt anschließend auch die Facharzt-Anerkennung als Kinderradiologe.
Neben seiner beruflichen Laufbahn, die Dr. Fuchs 1997 als akademischer Direktor am Institut für Röntgendiagnostik der Uni beendete, hatte er große Verantwortung als Vertreter seines Berufsstandes inne. So war er viele Jahre Landesvorsitzender des Marburger Bundes in Bayern und zwölf Jahre Vizepräsident der Bayerischen Ärztekammer. In Würzburg bleibt er unvergessen für den Verein Lebenshilfe für geistig Behinderte, dessen Vorsitzender er 20 Jahre lang gewesen ist.
Politisch engagiert war Dr. Fuchs schon sehr früh. So hatte er den Vorsitz der Schülermitverwaltung an den Würzburger Höheren Lehranstalten. Im Jahr 1969 trat er in die CSU ein und wurde für diese Partei 1972 in den Stadtrat gewählt, dem er 24 Jahre angehörte. In dieser Zeit war Fuchs von 1978 bis 1982 Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion und wurde 1990 in einer spektakulären Abstimmung gegen Erich Felgenhauer, dem Mitbewerber aus der eigenen Partei, zum zweiten Bürgermeister gewählt. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Stadtrat 1996 eine Wahlperiode lang inne.
Sowohl während seiner Zeit als Fraktionsvorsitzender, als auch im Amt des Bürgermeisters zeichnete sich Dr. Fuchs als Persönlichkeit des Ausgleichs, jedoch immer mit klarem Standpunkt aus. Er hatte sich stets für den Auf- und Ausbau des Kongresswesens eingesetzt. Sein Markenzeichen war die Kulturpolitik. Hier galt sein ganzes Herz dem Stadttheater, dem er sich bis zuletzt eng verbunden fühlte. Er war einer der Mitbegründer der Jungen Theatergemeinde.
Noch während seiner aktiven politischen Zeit ereilte ihn ein schweres gesundheitliches Schicksal. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ursula kämpfte er jahrelang gegen die Folgen eines Schlaganfalls, von dem er sich nie mehr ganz erholen konnte. Zuletzt auf einen Rollstuhl angewiesen, musste er den Stadtteil Heuchelhof, für den er sich viele Jahre engagiert hatte, verlassen, um sich in Lengfeld mit seiner Behinderung neu einrichten zu können. Vor wenigen Wochen konnte er noch anlässlich seines 70. Geburtstages an einem Empfang der CSU zu seinen Ehren teilnehmen.
Für sein umfassendes Wirken erhielt Dr. Fuchs das Bundesverdienstkreuz am Band und nahezu alle städtischen Ehrungen bis hin zum Abdruck des goldenen Stadtsiegels.