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Siedler fürchten um ihr Paradies

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Siedler fürchten um ihr Paradies

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    Gerhard Purps, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Heidingsfeld Süd e.V. auf seinem Balkon. Derzeit ist die Autobahnbrücke noch zirka 450 Meter von
seinem Haus im Reichenberger Grund entfernt. Mit der befürchteten Tunnellösung würde die Trasse bis auf 150 Meter und Baumwipfelhöhe
heranrücken. "Der Lärm ist aber jetzt schon kaum erträglich", klagt Purps.
    Gerhard Purps, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Heidingsfeld Süd e.V. auf seinem Balkon. Derzeit ist die Autobahnbrücke noch zirka 450 Meter von seinem Haus im Reichenberger Grund entfernt. Mit der befürchteten Tunnellösung würde die Trasse bis auf 150 Meter und Baumwipfelhöhe heranrücken. "Der Lärm ist aber jetzt schon kaum erträglich", klagt Purps. Foto: FOTO ERNST LAUTERBACH

    Gerhard Purps ist sauer. "Wir haben mit dem Tal seit 1955 eine grüne Lunge für die ganze Stadt erhalten und waren vor der Autobahn hier", sagt er. Der Grund für seinen Ärger: Während bislang die Autos auf der Autobahn Frankfurt-Würz burg noch in rund 450 Metern Entfernung und stattlicher Höhe von seinem Haus entfernt vorbei brausen, soll die Strecke nach den Plänen der von der Autobahndirektion als einzige Alternative zum Ausbau vorgeschlagenen Tunnelvariante schon in wenigen Jahren höchstens in noch 150 Metern Entfernung und nur noch knapp über den Baumwipfeln vorbeiführen.

    Schlimmer noch wird es einige andere Mitglieder der Siedlervereinigung treffen, befürchtet der Vorsitzende. Dort, so zeigt Purps Pläne der Autobahndirektion, wird die sechsspurige Strecke noch näher an den Gärten der Häuser durch zwei rund 12,50 Meter hohe und zusammen fast 40 Meter breite Tunnelöffnungen im Berg verschwinden.

    Inzwischen ist man im Rathaus auf die Probleme der Siedlervereinigung aufmerksam geworden: Die von der Nürnberger Autobahndirektion zur Ausbau-Lösung vorgeschlagene Tunnel-Variante wolle niemand, heißt es.

    Das bestätigt auch Stadtbaurat Christian Baumgart: "Um es einmal ganz klar zu sagen, die Stadt muss aus verschiedenen Gründen zunächst einmal gegen die von der Autobahndirektion vorgeschlagene Ausbau-Variante sein", sagt er. "Dies hat im Moment Priorität, weil wir uns im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens erst einmal damit beschäftigen müssen und sonst Fristen ablaufen", so der Stadtbaurat.

    Baumgart weiter: "Wir bevorzugen aber andererseits auch keine der Tunnelvarianten, die die Direktion vorgelegt hat. Das heißt also auch, wir bevorzugen auch nicht die angeblich beste Tunnelvariante Süd, schon gar nicht wollen wir Lasten von vielen zu Ungunsten Weniger verschieben", stellt er ausdrücklich fest.

    Nach Ansicht der Stadtverwaltung seien die Tunnelvarianten von der Autobahndirektion nie sorgfältig geprüft worden, sagt er. "Deshalb wünschen wir uns von der Direktion eine eingehende, seriöse Prüfung aller möglichen Tunnelvarianten als Alternative zum Ausbau der bestehenden Strecke unter allen möglichen Abwägungs- und Gesichtspunkten", so Baumgart weiter, "erst auf dieser Grundlage können und werden wir uns mit einem Tunnel beschäftigen, vorher nicht."

    Daten & Fakten

    Die Siedlervereinigung Heidings-
    feld Süd e.V. Sitz Würzburg,
    wie sie komplett heißt, gibt es seit
    dem 14. August 1955. Insgesamt
    zählt die Vereinigung 110 An-
    wesen mit rund 435 Bewohnern in
    Reichenberger Grund und Schel-
    lengraben zwischen der Brücke der
    B 19a und der Autobahnbrücke bei
    Heidingsfeld. Es ist die einzige aut-
    arke Siedlung in Bayern mit 2300
    Metern Straße und 2500 Metern
    Wasserleitung sowie einem Tief-
    und 16 Einzelbrunnen.
    Autark heißt, dass sich nicht die
    Stadt, sondern die Siedlervereini-
    gung in Eigenregie um den Erhalt
    der Wasserversorgung und die In-
    standhaltung der Straßen küm-
    mert.
    Das Jubiläumsfest der Siedlerverei-
    nigung beginnt am Sonntag,
    14. August, um 15 Uhr am Wende-
    hammer am Steigwaldweg. Es gibt
    Schoppen und Bier zu einem Euro
    sowie selbstgebackene Kuchen und
    Gegrilltes.

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