WÜRZBURG (ELLA) Prof. Dr. Heribert Braun starb am vergangenen Freitag im Alter von 84 Jahren. An der Universität Würzburg war der Professor für Röntgenologie und Strahlenheilkunde in der Medizinischen Klinik beschäftigt. Braun war in vielen Vereinen und Verbänden engagiert. Von 1966 bis 1999 war der Verstorbene zudem für die CSU im Würzburger Stadtrat.
Nach dem Medizinstudium in Heidelberg, Wien, Frankfurt und Würzburg legte der gebürtige Saarländer 1947 die ärztliche Prüfung ab. Anschließend nahm er seine Tätigkeit an der Medizinischen Klinik der Universität Würzburg auf, wo ihm schon 1951 die Leitung der Röntgenabteilung übertragen wurde. Sieben Jahre später habilitierte er sich für das Fach Röntgenologie und Strahlenheilkunde. Seit 1986 war der Mediziner im Ruhestand.
Neben strahlenbiologischen Untersuchungen befasste sich Prof. Braun schon Ende der 40er Jahre mit der Behandlung bösartiger Erkrankungen mit Stickstofflost, dessen weitere Entwicklung zur heutigen Chemotherapie führte. Für seine Arbeiten erhielt er den Preis der Berliner Röntgengesellschaft und den Hermann-Holthusen-Ring der Deutschen Röntgengesellschaft. Für seine vielseitig ausgerichteten Fortbildungsveranstaltungen verlieh ihm die Bundesärztekammer die Ernst-von-Bergmann-Plakette.
Prof. Braun war Ehrenmitglied der Bayerischen und der Österreichischen Röntgengesellschaft sowie der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte.
33 Jahre im Stadtrat
Von 1966 bis 1999 gehörte er dem Würzburger Stadtrat als Mitglied der CSU-Fraktion an, wo er sich vorwiegend für kultur- und sozialpolitische Belange eingesetzt hat. Mehrere Jahre war er Mitglied im Seniorenbeirat der Stadt. Zum Vorsitzenden der Landesseniorenvertretung Bayerns wurde er 1985 gewählt; dieses Amt hatte er bis 1997 inne.
Ferner war Prof. Braun lange Jahre Vorsitzender der Alzheimer-Gesellschaft Würzburg/Unterfranken und des Röntgenkuratoriums. Bei beiden Vereinigungen, bei denen er heute den Ehrenvorsitz inne hat, war Heribert Braun maßgeblich an Gründung und Aufbau beteiligt. Als Anerkennung für seine ehrenamtliche Arbeit in der Öffentlichkeit wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und der kommunalen Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet.
Die Stadt Würzburg würdigte das vielfältige Wirken des ehemaligen Kommunalpolitikers mit der Verleihung des goldenen Stadtsiegels sowie des Ehrenringes. Für sein soziales Engagement erhielt er die Lorenz-Werthmann-Medaille des Deutschen Caritas-Verbandes sowie die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste.
Das Requiem ist am Freitag,
12. August, um 1030 Uhr in der
Pfarrkirche Sankt Josef in Grom-
bühl, die Beisetzung findet um
1245 Uhr auf dem Hauptfriedhof
statt.