Höchberg (HS) Vor 30 Jahren, am 2. August 1975, starb der Höchberger Maler Ludwig Ehrbar, im 53. Lebensjahr. Sein Lebenswerk mit über 40 seiner Gemälde, die meisten in Öl, viele Skizzen und Zeichnungen, wurden von Erika Hillecke und Dr. Gunther Schunk zu einer Ausstellung zusammengetragen. Sie ist nur noch diesen Samstag, 13. August, in der Bibliothek zu sehen.
Bestechend sind Ehrbars Ölgemälde. "Die Dorfmitte um das Gasthaus Lamm und der Kirche um 1880" oder "Die Brunnengasse", die "Alte Dorfschmiede von Gottfried Kraus", Bilder über Höchberg, die Portraits seiner Eltern August und Maria Magdalene Ehrbar gehören dazu.
Bei der Ausstellungseröffnung danke Erika Hillecke allen, die Bilder von Ludwig Ehrbar zur Verfügung gestellt haben. Besonders dem Bruder des Malers, Josef Ehrbar, der aus seinem Familienbesitz eine Reihe von Bildern und Skizzen hergab. Dieser war von der Ausstellung angetan: "Sie ist sehr gelungen. Sein ganzes Schaffen wird sichtbar."
Mit 14 Jahren malte Ludwig Ehrbar (1936) seine ersten Bilder. Aus der Zeichenschule Würzburg, die Ehrbar besuchte, sind in der Ausstellung Zeichnungen zu sehen, die er 1938 machte. In den 40 Jahren danach erstellte er Bleistiftzeichnungen seiner Brüder Josef und Georg und seiner Schwester Maria.
Beruf: Kirchenmaler
Ehrbars letzte Bilder stammen aus dem Jahr 1974. Es sind ein hervorragendes Portrait von Juliane Stumpf aus der Hauptstraße und das "Siedler Haus" in der Leistenstraße.
Von Beruf war Ludwig Ehrbar Kirchenmaler. Der Sohn seines ehemaligen Firmenchefs Willy Eckert aus Bad Mergentheim, Norbert Eckert, erzählte bei der Eröffnung der Ausstellung über den Kirchenmaler Ehrbar, der von 1961 bis 1972 bei Eckert in der Restaurierungswerkstätte als freier Mitarbeiter gearbeitet hat, dass Ludwig Ehrbar spezialisiert war auf Decken- und Wandmalerei in historischen Gebäuden. So wurde auch eine Decke in der bekannten barocken Ellwanger Kirche, der einige Quadratmeter fehlten, von Ehrbar wieder hergestellt und restauriert.
Höchbergs stellvertretender Bürgermeister Raimund Braunreuther sagte: "Ludwig Ehrbar ist ein Teil unserer Heimatgemeinde. Seine Werke sind für Höchberg von großem, ideellen Wert." Der Maler habe am liebsten Personen und Plätze seines Heimatortes gemalt.
Büchlein über den Maler
Dr. Gunther Schunk und Erika Hillecke stellten auch ihr Büchlein über den Maler Ludwig Ehrbar vor. Es ist ein biographisches Fragment und als Teil eins zu verstehen. Beide wollen weiter Geschichten, Anekdoten und Erlebnisse mit und über Ludwig Ehrbar sammeln. Das 60-seitige Büchlein beginnt mit der Kindheit des Malers, beschreibt seine Kriegsjahre und sein Berufsleben bis hin zu einem dokumentarischen Teil mit seiner Arbeit und Anekdoten.