Die Friedrichstraße in der Zellerau. Wohnblöcke gruppieren sich um einen großen Innenhof, aus einem weit geöffneten Fenster dringt Musik. Mit sonorem Bariton singt der Lebenskünstler Hermann Geist sein Fußball-Lied 2006. Das über 100 Jahre alte Instrument Hohner Regina lässt die Töne kraftvoll ansteigen. "Und stopp", ruft Harald Möginger, Journalist und Kameramann in Personal-Union. "Den Part nehmen wir nochmal auf." Möginger betreut Unterfranken und ist durch die MAIN-POST auf das Würzburger Original Wolkengeist aufmerksam geworden. Der Name stammt aus einer Zeit, als der Musiker jede Menge eigener Lieder auf Platten pressen ließ und Open Airs bestritt. Nach wenigen Minuten ist der musikalische Part im Kasten. Geists Lied ist eine Mischung aus Schlager und leichtem Jazz. Dann kommt das Interview. Locker geht es zu, in der vollgestopften Zwei-Zimmer-Wohnung. Uralte Familien-Fotos hängen an den Wänden neben großformatigen poppigen Ölgemälden.
Der 66-jährige Künstler hat während seiner dreijährigen Malperiode viele Bilder geschaffen. "Hier liegen Millionen-Werte", witzelt der Maler. Weiter geht der Dreh. Der Sat.1-Mann will nur die Musik und ihre Geschichte. "Ich bin mit dem Akkordeon und dem Fußball aufgewachsen", sagt Geist ins Mikro. In Würzburg am 16. März 1945 ausgebombt zog die Familie nach Neubrunn. Dort gab es keine Sportanlagen, aber jede Menge Wiesen zum Kicken. Wie kam die Idee zum Song?", wollte der Fernsehmann wissen. Die Antwort ist typisch: "Die Melodie kam wie ein Geist aus der Erde gesprungen und hat mich mitgenommen." Deutschland könnte hinter Brasilien WM-Zweiter werden, Ghana soll die erste Runde überstehen, wünscht sich Geist. Dann geht's zum Außen-Dreh ins Kickers-Stadion und vor das Maritim-Hotel, wo Ghana während der WM zu Gast ist.
Der Beitrag über Wolkengeist läuft in den nächsten Tagen um 17.30 Uhr in "Sat 1 am Abend".
- Mehr zu WM in Unterfranken