OCHSENFURT (LIRE) Wenn heute Anton Uttinger 85. Geburtstag feiert, wird neben Familie und Freunden eine Reihe von offiziellen Vertretern der Stadt Ochsenfurt unter den Gratulanten sein. Der Jubilar prägte über Jahrzehnte die Geschichte Ochsenfurts.
Die gesamte Schulzeit verbrachte Uttinger in Ochsenfurt. Bereits 1936 begann seine Laufbahn bei der Stadtverwaltung seiner Heimatstadt zunächst als Gemeindedienstanwärter, nur unterbrochen durch Kriegsdienst und Gefangenschaft. Nach dem Besuch der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Würzburg und der Diplomprüfung wechselte Anton Uttinger 1954 für ein knappes Jahr zum Bayerischen Städteverband nach München und war dann beim Landratsamt tätig, zuletzt als Regierungsamtsrat. Nach mehr als 50 Jahren Dienstzeit wurde er 1987 in den Ruhestand versetzt.
Schwierige Projekte
Doch das ist nur die berufliche Seite des Jubilars. 24 Jahre diente der Verwaltungsfachwirt (FH) seiner Heimatstadt als Stadtrat. Schwierige Projekte galt es zwischen 1966 und 1990 auf den Weg zu bringen wie etwa die Südtangente, die heute eine der Hauptverkehrsadern für Ochsenfurt ist. Noch heute erinnert sich Uttinger an die Diskussionen über den Standort einer dritten Mainbrücke. "Jetzt wird sie dort gebaut, wo ich sie mir gewünscht habe", freut sich der ehemalige Fraktionsvorsitzende der CSU und lacht. Von 1972 bis 1978 vertrat Anton Uttinger als dritter Bürgermeister und von 1984 bis 1990 als zweiter Bürgermeister die Interessen seiner Mitbürger.
Heute beschäftigt er sich nicht unbedingt mit dem Tagesgeschehen. Seit seiner Pensionierung gilt das Interesse der Wissenschaft. Wie entstand das Sonnensystem und was hat es mit dem Urknall auf sich, sind die Fragen, die Anton Uttinger heute interessieren. Die Familie der Kreuzbergwallfahrer ist ihm ebenfalls sehr wichtig. 20 Mal war er mit dabei auf dem heiligen Berg der Franken. Mit seiner Frau Marianne besucht er immer den Abschiedsgottesdienst der Wallfahrer und begrüßt die Wallfahrer auch wieder bei der Rückkehr.
Urkunden und Plaketten
Für seine Verdienste in der Kommunalpolitik wurde Anton Uttinger 1984 die Anerkennungsurkunde des Bayerischen Innenministeriums verliehen und 1986 wurde er mit der Goldenen Stadtplakette der Stadt Ochsenfurt ausgezeichnet. Lebensbejahend, voller Optimismus, mit einer großen Portion Humor und Gelassenheit meistert der Jubilar die altersbedingten körperlichen Beeinträchtigungen.
Die Verbundenheit mit seiner Heimatstadt zeigt Anton Uttinger auch durch den Verzicht auf Geschenke zu seinem 85. Geburtstag. Stattdessen bittet er um eine Spende zum Erhalt der Spitalanlage.