Bei der Einweihung konnten die vielen Bürger sehen, was sich da am noch nicht ganz fertig gestellten Kirchplatz architektonisch getan hat. Ein offenes, zweigeschossiges Gebäude aus Stahl, Glas und Beton. Dazu die Außenfassade in einem leuchtenden liturgischen Rot, wie Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen betonte.
Es war der Wunschtraum des bald scheidenden Pfarrers Arnold Seipel, ein Pfarrzentrum direkt neben der Sankt-Vitus-Kirche zu haben. 2002 fanden die ersten Gespräche zwischen Gemeinde, Kirche und Grundstückseigentümern statt. Zwei Jahre später kaufte die Gemeinde das Grundstück, riss die darauf befindlichen Bauernhöfe ab und plante weiter.
Der eigentliche Spatenstich erfolgte 2006, die Gesamtkosten von Kirchplatzumgestaltung und Pfarrzentrumsneubau belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro. Mit 120 000 Euro half der Freistaat, der „damit die Wichtigkeit des Vorhabens unterstützte“, so Bürgermeister Rainer Fuchs.
Fuchs würdigte auch „das gemeinsame Anpacken des Projektes durch Pfarrgemeinde und weltlicher Gemeinde.“ Deshalb wünscht er sich auch eine Kooperation mit der politischen Gemeinde: Der neue Mehrzweckraum sei ideal als behindertengerechtes Wahllokal bei den Kommunalwahlen im März 2008. Ein ähnliches Pfarrzentrum wünscht sich das Rottendorfer Ortsoberhaupt auch für die evangelischen Christen – allerdings nicht im umstrittenen ehemaligen Wasserschloss.
Pfarrer Arnold Seipel bedauerte, dass eine der treibenden Kräfte des Projektes den Tag der Einweihung leider nicht mehr erleben konnte. Diakon Bernd Isack starb wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag vor zwei Wochen. Auch Lenssen, Leiter des Kunst- und Baureferates der Diözese, drückte sein Bedauern darüber aus.
Anschließend segnete er alle Räume des neuen Pfarrzentrums. Es beinhaltet künftig neben den Büros der Pfarrgemeinde das Archiv, die Wohnung des künftigen Pfarrers nebst der der Pfarrhausfrau sowie Gästezimmer und Sitzungsräume. Endgültig fertiggestellt sein wird der rote Bau Ende dieses Jahres, die Bäume auf dem Kirchplatz werden 2008 gepflanzt.