Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Ochsenfurt
Icon Pfeil nach unten

OCHSENFURT: Erste Etappe der Ochsenfurter Kreuzberg-Wallfahrt

OCHSENFURT

Erste Etappe der Ochsenfurter Kreuzberg-Wallfahrt

    • |
    • |

    Großes Hallo beim Begrüßen der Pilger, jeder scheint jeden zu kennen, und auch ich entdecke heute noch einige Dutzend Bekannte unter den Wallfahrern. Nach der Eucharastiefeier in der St. Andreaskirche vertauscht Stadtpfarrer Oswald Sternagel seinen Ornat mit Hemd und kurzer Hose und reiht sich in die Pilgerschar ein.

    Weitere Bilder:

    Erstmals in der 166-jährigen Geschichte der Ochsenfurter Wallfahrt führt der Weg über die neue Mainbrücke. Aber auch schon in den Jahren 1866 und 1867 war die alte Brücke nicht passierbar. In den Wirren des Deutschen Bruderkrieges hatten die Soldaten im Juli 1866 die drei hölzernen Brückenbogen auf der Nordseite in Brand gesetzt. Bis zur Fertigstellung der Bögen, diesmal wieder in Stein wurde es Oktober 1966. Fähren übernahmen den Transport über den Fluss, und so sind haben Walleute wohl damals ihre Prozession auf der Fähre begonnen.

    Nach der Mainüberquerung geht der Weg heute, wie schon in den vergangen Jahrhunderten die Zeubelriedersteige hinauf und durch den Forst nach Erlach. Unterwegs ist die erste von 17 Stationen auf dem Weg an der Gebete und Ansprachen gehalten werden. Am Dreifaltigkeitsbildstock spricht Pfarrer Sternagel zu den Pilgern und erläutert den Teilnehmern nochmals den Sinn der Wallfahrt. „Es ist“, so sagt er, „keine mehrtägige Wanderung, es ist auch nicht das Klosterbier auf dem Kreuzberg, das uns lockt, uns lockt Jesus Christus.“ Durch Erlach und Kaltensondheim führt der Weg von Beten und Singen begleitet nach Biebelried zur zweiten Station in der Kirche.

    Dann gibt's endlich was zu Essen und zu Trinken. Bis neun Uhr werden die inzwischen 172 Pilger von den Männern und Frauen des Sportvereins mit Speis und Trank zu angemessenen Preisen gelabt. Viel zu kurz scheint die Rast, weiter geht der Weg unter sengender Sonne nach Effendorf und Euerfeld, hier bewirtet der Bauer Teske schon seit über 30 Jahren die Wallfahrer mit einem zweiten Frühstück. Nehmen will die Familie, die lange Tische mit Kuchen und Getränken bereitgestellt hat, dafür nichts. Genau wie die Bürger die in den nächsten Ortschaften immer wieder Becher mit Wasser an den Gartenmauern bereitstellen – Herzlicher Dank, wir konnten's brauchen.

    Gut Seligenstadt und Oberpleichfeld werden durchwallt ehe der Tross bei der größten Mittagshitze endlich Bergtheim erreicht. Hier sitze ich nun mit durchgeschwitztem T-Shirt und lahmen Füssen in der Gaststube und schreibe diesen Bericht an die Redaktion. Die Anderen stärken sich derweil mit Hochzeitsessen, Goulasch oder Bratwürsten. Hoffentlich krieg ich auch noch was ab. Dann liegen noch drei Stunden strammer Fußmarsch vor uns, ehe wir in Werneck auf unsere Zimmer verteilt werden. Endlich die Schuhe raus und die Füße hoch legen, darauf freue ich mich schon jetzt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden